Ein Porsche 911 GT3, der aussieht wie ein schnöder Serien-Elfer? Das gibt es jetzt tatsächlich: Der Hersteller aus Zuffenhausen bietet für den Rundkurs-Renner ein sogenanntes Touring-Paket an. Damit mutiert das einst beflügelte 500-PS-Auto zu einem Understatement-Flitzer – die Fahrleistungen bleiben jedoch erhalten.

Mehr zum Thema Mobilität

Der Variantenreichtum der 911-Baureihe von Porsche kennt offenbar keine Grenzen: Auf der IAA 2017 (14. bis 24. September) präsentiert der Hersteller eine Art handzahmen GT3. Wer auf der Optionsliste des 500 PS starken Sportwagens in Zukunft ein Kreuz beim "Touring-Paket" macht, bekommt nichts Zusätzliches, sondern verzichtet auf den martialischen Heckaufbau, für den der GT3 eigentlich bekannt ist. Kurz gesagt: Der Heckspoiler samt Ansaughutzen fliegt raus und wird durch einen kleinen Bürzel ersetzt.

Porsche 911 GT3 macht dem exklusiven 911 R Konkurrenz

Und das war es im Prinzip auch schon. Klar ist: Offenbar reizt viele Porsche-Fahrer nach wie vor die Kombination aus potentem Antrieb und zurückhaltender Optik. Und gerade der Motor ist eine Besonderheit des GT3: Die 500 PS und 460 Newtonmeter Drehmoment generiert der verbaute Sechszylinder-Boxer mit 4,0 Liter Hubraum nicht durch einen zugeschalteten Turbolader, sondern alleine aus eigener Drehfreudigkeit – es handelt sich um einen Saugmotor. In Kombination mit dem manuellen Sechsgang-Schaltgetriebe ist das Antriebspaket unter Porsche-Fans und Puristen so etwas wie die Idealbesetzung.

Das Pikante an der Sache ist, dass das Auto mit der Carrera-Optik und eben jenen technischen Finessen dem kürzlich erschienenen und streng limitierten Porsche 911 R Konkurrenz macht. Dieser war schon in der Anschaffung deutlich teurer und wurde in Autoportalen teilweise für das Dreifache seines Kaufpreises angeboten. Alle, die beim 911 R nicht zum Zuge gekommen sind, könnten im GT3 mit Touring-Paket nun also ihr Traumauto finden.

Touring-Paket kostet keinen Aufpreis

Der Entfall des Flügels kostet bei der Bestellung eines GT3 keinen Aufpreis. Die dickeren GT3-Schürzen rundum, der Heckdiffusor sowie auch die Felgen bleiben von der "Spar"-Maßnahme im Übrigen unangetastet. Das Auto sprintet auch immer noch in 3,9 Sekunden auf Landstraßentempo. Allein bei der Endgeschwindigkeit fehlen dem GT3 mit Touring-Paket 4 km/h auf sein beflügeltes Pendant: So komisch es klingt, doch die Ram-Air-Ansaughutzen des großen Heckspoilers sorgen bei hohen Geschwindigkeiten für eine Mehrleistung des Motors und damit zu einer höheren Endgeschwindigkeit. Ergebnis: 316 statt 320 km/hl. Der Einstiegspreis des Understatement-Elfers liegt bei 152.416 Euro.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.