Der VW T6 wird seit 2015 verkauft, 2019 wurde die Facelift-Version T6.1 eingeführt. Die Produktion des VW T6.1 läuft noch bis Ende Juni 2024. Dann kommt der Nachfolger des Bulli, der dann allerdings aus der Kooperation mit Ford stammt und auf dem bereits vorgestellten Ford Transit Custom basiert. Im Video unter diesem Absatz und in der Fotoshow zeigt er sich kurz in Erlkönig-Tarnung als "The new Transporter".

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Video: Volkswagen Nutzfahrzeuge zeigt erstmals den neuen Transporter

Obwohl der Nachfolger schon bereitsteht, scheint sich VW Nutzfahrzeuge nur schwer von seinem Aushängeschild trennen zu können. "Wir hätten das Auto sicher noch zehn Jahre lang weiterverkaufen können", sagt Markenchef Carsten Intra der dpa zufolge. Doch mit den neuen EU-Regeln sei das nicht machbar. Damit meint der VW-Nutzfahrzeug-Boss die ab Anfang Juli 2024 gültigen UNECE-Regeln für Cybersecurity. Damit der T6.1 die darin festgeschriebenen Anforderungen in Bezug auf die IT-Sicherheit und Software-Updates erfüllt, müsste der in Bezug auf seine konstruktive Basis bereits sehr alte Bulli in dieser Hinsicht umfangreich aktualisiert werden.

Auch VW Up und Porsche-Modelle betroffen

Diesen wirtschaftlich schwer vertretbaren Aufwand scheut VW Nutzfahrzeuge. Genau wie die Kernmarke Volkswagen Pkw, die aus demselben Grund Up vorzeitig einstellt. "Wir müssten da sonst noch einmal eine komplett neue Elektronik-Architektur integrieren", sagt VW-Markenchef Thomas Schäfer mit Blick auf den Kleinwagen. "Das wäre schlichtweg zu teuer." Mit Porsche nimmt deshalb sogar eine Nobelmarke des VW-Konzerns drei Baureihen – Macan sowie 718 Boxster und Cayman – vorzeitig vom Markt.

Zurück zum VW T6.1. Bei ihm kommt die Sondersituation hinzu, dass die Auftragsbücher für den Transporter in allen seinen Varianten bereits Anfang 2023 so prall gefüllt waren, dass VW Bestellstopps für den T6.1 verhängte. "Wir sind beim T6.1 schon fast bis zum Produktionsende ausverkauft", sagte damals ein VW Nutzfahrzeug-Verantwortlicher der "Automobilwoche". "Wir werden die Bestellbücher wohl in absehbarer Zeit schließen müssen."

Schonfrist für den T6.1 California

Genau das ist längst geschehen. "Wir sind ratzekahl ausverkauft", sagte eine Sprecherin kürzlich laut dpa. Durch die Sache mit den Cybersecurity-Regeln habe man auch keinen Spielraum, die Produktion zu verlängern, da die fraglichen Autos bis zum 7. Juli 2024 zugelassen werden müssen. Eine Ausnahme ist der T6.1 California. Bei der Camper-Version gebe es noch letzte Bestellmöglichkeiten, denn bei Wohnmobilen greifen die neuen UNECE-Regeln erst ab 1. September 2024.

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Wer später einen Bulli möchte, muss zwangsläufig zur neuen Version "The new Transporter" greifen. Damit beginnt nicht nur aufgrund der nun verwendeten Ford-Basis eine neue Zeitrechnung. Das Nutzfahrzeug wird zudem künftig nicht mehr in Hannover, sondern parallel zum Ford in der Türkei im Werk Otosan produziert.  © auto motor und sport

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