Seit Frühjahr 2022 ist der aktuelle Range Rover erhältlich. Schon jetzt bietet er eine beachtliche Modellvielfalt: Es gibt ihn mit zwei Radständen, Diesel- und Benzinmotoren, Mild- und Plug-in-Hybridantrieben sowie zahlreichen Ausstattungsvarianten und in mehreren Sondereditionen. Nur eine Elektro-Version fehlt noch. Aber nicht mehr lange: Mit Teaserbildern und einem Ankündigungsvideo läutet Jaguar Land Rover (JLR) das Premieren-Zeremoniell für das erste rein elektrische Land-Rover-Modell ein, das schlicht Range Rover Electric heißen wird.

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Video: Range Rover Electric (2025)

Wie seine Verbrenner- und Hybrid-Geschwister nutzt der elektrische Range Rover die weitgehend aus Aluminium aufgebaute MLA-Plattform (Modular Longitudinal Architecture). In diese integrieren die Briten eine 800-Volt-Architektur, was den E-SUV zu besonders schnellen Ladezeiten befähigen soll. Hinzu kommen wohl Batterien des indischen Partners Agratas, mit dem JLR im Sommer 2023 eine Kooperation geschlossen hatte. JLR zufolge vereint der Range Rover Electric mehr Patentanmeldungen auf sich als jedes Range-Rover-Modell zuvor. Weitere technische Einzelheiten will der Konzern allerdings erst zu einem späteren Zeitpunkt bekannt geben. Bei der Leistung soll der Electric aber auf dem Niveau der V8-Modelle liegen – über 500 PS sollten demnach im Elektro-Paket stecken.

Vollmundige Versprechungen

An vollmundigen Versprechungen mangelt es jedoch nicht. Das Zugvermögen im Anhängerbetrieb, die Watfähigkeit bei bis zu 85 Zentimeter tiefen Wasserdurchfahrten und die technologisch bedingten Offroad-Fähigkeiten sollen "über dem Niveau aller anderen elektrischen Luxus-SUV des Marktes liegen", behauptet JLR. Obendrein soll die E-Version der leiseste und kultivierteste Range Rover aller bisheriger Zeiten sein. Dazu integriert der Hersteller unter anderem eine weiterentwickelte aktive Geräuschunterdrückung und verpasst dem Range Rover Electric ein spezielles Sound-Design. Software-Updates holt sich das Modell kabellos "over the air".

Die Traktionskontrolle im elektrischen Allradler setzt nicht auf Bremseingriffe, sondern gezielte Zuteilungen von Antriebsmoment an jedem Rad. Die Reaktionszeit des Systems soll bei nur einer Millisekunde liegen.

Optisch sind auf den Bildern der ungetarnten Prototypen keine merklichen Unterschiede im Vergleich zu den Modellgeschwistern zu erkennen. Die JLR-Manager versprechen ein "zeitloses reduktives Design", das "beispielhaft britisch" sowie "unverwechselbar und unerschütterlich" sei. Zudem bürge es auch beim Range Rover Electric für jenen "unaufhaltsamen Charakter", für den die Baureihe stehe. Diese präsentiert schon in ihren bisher erhältlichen Varianten typische E-Auto-Merkmale wie in die Karosserie eingelassene Türgriffe oder bündig mit ihr abschließende Lichteinheiten und Zierelemente. Die markanten vertikalen Rückleuchten erhält die Elektro-Version ebenfalls. Eine Differenzierung findet sich auf den Radnabenkappen, wo sich ein "EV"-Schriftzug statt des Land-Rover-Emblems befindet.

Antriebe aus Wolverhampton, Montage in Solihull

Die Batterien und Elektromotoren stammen aus dem neuen "Electric Propulsion Manufacturing Centre" in der englischen Stadt Wolverhampton. Die Endmontage findet im traditionsreichen Werk Solihull an der Seite der Verbrenner- und Hybrid-Geschwister statt. Den Standort erweitert JLR im Vorfeld des Produktionsstarts um eine neue Unterboden-Fertigung, für die der Konzern etwa 70 Millionen Pfund (aktuell umgerechnet knapp 81,6 Millionen Euro) in die Fabrik investiert.

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In die Prototyp-Testphase ist JLR bereits eingestiegen. Die Testfahrzeuge sind zwischen Schweden und Dubai unterwegs und müssen dort vor allem ihre Robustheit unter Beweis stellen. Interessenten können den Range Rover Electric sogar schon reservieren. Die entsprechende Liste für jene Personen, die das Auto bereits 2024 vorbestellen und ab 2025 als erste Kundinnen und Kunden erhalten möchten, hat der Hersteller inzwischen geöffnet. Mit Stand Februar sollen sich bereits 16.000 Interessenten eingetragen haben. Die Preise sind noch nicht bekannt. Aktuell kostet ein Range Rover in Deutschland mindestens 135.800 Euro (D30 AWD Mildhybrid). Die Elektro-Version dürfte sich weit oberhalb dieser Summe ansiedeln.  © auto motor und sport

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