Royal Enfield stellte in Indien die neue Scram 440 vor. Mehr Hubraum, Leistung, Kraft und ein neues Getriebe optimieren die Problemzonen der 411er.
Mit der Royal Enfield Scram 440 gibt es jetzt nicht nur mehr Hubraum, sondern auch mehr Leistung: 443 ccm, 25,4 PS und 34 Nm Drehmoment machen das neue Modell zum stärkeren Nachfolger der Scram 411. Doch das ist längst nicht alles, was Royal Enfield an Verbesserungen mitgebracht hat – von einem neuen Sechsganggetriebe bis zu moderner Elektronik bietet die Scram 440 mehr als nur "mehr Leistung".
Video: Im Video: Royal Enfield Scram 411
Neuer LS440-Motor mit mehr Leistung
Der neue LS440-Motor der Royal Enfield Scram 440 liefert 25,4 PS bei 6.250/min und 34 Nm bei 4.000/min – ein Fortschritt gegenüber der Scram 411, die mit 24,3 PS bei 6.500/min und 32 Nm bei 4.250/min arbeitet. Der Hubraum wurde durch eine 3 mm größere Bohrung auf 443 cm³ erhöht, was zu einem Leistungszuwachs von 4,5 % und einem Drehmomentanstieg von 6,5 % führt. Im Gegensatz zur Scram 411, die ein Fünfganggetriebe bietet, setzt die Scram 440 auf ein neues Sechsganggetriebe mit überarbeiteter Übersetzung. Die neu eingeführte Zugkupplung reduziert die Betätigungskraft um 0,75 kg.
Fahrwerk und Stabilität für jedes Gelände
Die Royal Enfield Scram 440 verwendet weiterhin den robusten Halbduplex-Rahmen der Himalayan 411, bietet jedoch optimierte Federwege. Die 41-mm-Teleskopgabel vorn bleibt unverändert, bietet aber mit 190 mm Federweg mehr als die 180 mm der Scram 411. Hinten sorgt ein Monoshock mit 180 mm Federweg für mehr Komfort und Stabilität, im Vergleich zu den 170 mm der Vorgängerin. Mit einem Gewicht von 196 kg ist die Scram 440 deutlich schwerer als die Scram 411 (185 kg), was nicht allein durch den größeren Motor und das neue Getriebe bedingt sein kann. Der Radstand von 1.460 mm bleibt gleich.
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Räder, Reifen und Sicherheitsfeatures
Die Royal Enfield Scram 440 bietet wie die Scram 411 eine Kombination aus einem 19-Zoll-Vorderrad und einem 17-Zoll-Hinterrad. Neu in der Optionsliste stehen neben den bekannten Drahtspeichenrädern mit Schläuchen optionale Gussräder mit Tubelessbereifung. Diese Räder dürften indes nicht auf das Mehrgewicht der Scram 440 einzahlen. Der neue LED-Scheinwerfer bietet eine deutlich bessere Lichtausbeute im Vergleich zu den Halogenleuchten der Scram 411. Zusätzlich sorgt das abschaltbare ABS für mehr Flexibilität im Gelände.
Praktische Neuerungen und Elektronik
Die Royal Enfield Scram 440 hebt sich mit neuen elektronischen Features von der Scram 411 ab. Während die Vorgängerin nur ein einfaches analog-digitales Cockpit bot, verfügt die Scram 440 über ein halb-digitales Instrumentenpanel, mit der Möglichkeit, das Tripper-Navigationssystem optional zu integrieren. Ein USB-Typ-A-Ladeanschluss erweitert die Funktionalität. Die Sitzhöhe bleibt mit 795 mm gleich, aber die erhöhte Bodenfreiheit von 200 mm (gegenüber 180 mm bei der Scram 411) erlaubt der 440er im Gelände mehr Sorglosigkeit.
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Bremsen und Zuladung für Abenteuerfahrten
Das Bremssystem der Royal Enfield Scram 440 besteht aus einer 300-mm-Hydraulikscheibe vorn und einer 240-mm-Scheibe hinten. Diese Dimensionen entsprechen der Scram 411, doch das neue zweikanalige ABS-System der Scram 440 soll eine präzisere Kontrolle bieten. Die Zuladung von 179 kg bleibt ebenfalls gleich, aber die erweiterte Top-Box-Kompatibilität erlaubt der Scram 440 mehr Gepäckspielraum.
Nur für Indien
Wer nun schon nervös die Telefonnummer seiner Royal Enfield Händlers herauskramt, um die neuen Scram 440 zu bestellen, für den hat MOTORRAD schlechte Nachrichten: Die Scram 440 kommt nicht nach Europa.
Fazit
Die Royal Enfield Scram 440 bietet deutliche Verbesserungen gegenüber der Scram 411. Mit mehr Leistung, einem zusätzlichen Gang, moderner Elektronik und besserer Geländetauglichkeit setzt die Neue einen höheren Standard. Trotz der technischen Neuerungen bleibt sie ein zugängliches sowie vielseitiges Motorrad und dem vertrauten Design treu. © Motorrad-Online
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