Das Kind soll auf dem Fahrrad mit – nur welcher Sitz ist der beste? Der ADAC hat jetzt 16 Modelle getestet. Neun davon sind "gut", zwei fallen durch. Und: Die Montage auf dem Gepäckträger ist meist besser als die am Sattelrohr. Das sind die besten Fahrrad-Kindersitze 2024.
Kinderfahrradsitze werden immer komfortabler – mittlerweile verfügen manche über eine Liegefunktion, es gibt eine Aussparung für den Helm, und auch die Montage ist teilweise sehr einfach. Wie gut sie im Einzelnen sind, insbesondere bei der Sicherheit, hat der ADAC aufwändig getestet – erstmals auch bei Crashversuchen mit Front- und Seitenaufprall. Ergebnis: Neun von 16 Modellen erhalten ein "gut" fünf sind "befriedigend" und zwei fallen durch.
Die Tester nahmen jeweils ein Modell zur Sattelrohrmontage und eines zur Befestigung auf dem Gepäckträger desselben Herstellers unter die Lupe. Übergreifendes Fazit aller 16 Fahrradkindersitze: Die Montage am Gepäckträger ist beim Fahren meist stabiler und fürs Kind komfortabler als die am Sattelrohr. Unsere BikeX-Top-Ten der besten Kindersitze und die große Checkliste, was du vor dem Kauf beachten solltest, gibt’s hier.
Gepäckträger-Montage: 8 Kindersitze im ADAC-Test
Das Montieren eines Kindersitzes auf dem Gepäckträger ist die einfachste Variante der Kindersitz-Montage. Es gilt lediglich die maximale Zuladung des Gepäckträgers vor der Montage zu überprüfen. Diese sollte mindestens 27 Kilo betragen.
Testsieger Gepäckträgermontage: OK Baby Shield
Der Shield von OK Baby ist der Testsieger, weil er über besonders gute Sicherheitseigenschaften im Kopfbereich verfügt abschließbar ist. Mit rund 70 Euro ist er zudem relativ günstig.
Sattelrohr-Montage: 8 Kindersitze im ADAC-Test
Die Kindersitz-Montage am Sattelrohr ist im Vergleich zur Montage auf dem Gepäckträger etwas komplizierter, dafür ist der Sitz aber schnell abnehmbar, wenn er mal nicht gebraucht wird.
Testsieger Sattelrohr: OK Baby Orion
Als einziger Hersteller überzeugt das Sattelrohr-Modell von OK Baby die ADAC-Tester ebenso gut wie das Modell für den Gepäckträger. So lässt sich auch der XX gut an Sattelrohr und Gepäckträger befestigen, ist bequem und hat sogar eine Liegefunktion.
Diese Kindersitze sind durchgefallen
Testverlierer sind die beiden Kindersitze von Qibbel, weil die Tester in den Gurtpolstern an der Brust Schadstoffe fanden. Das "Mangelhaft" in der Einzelwertung schlägt dabei aufs Gesamturteil durch, beide Modelle sind damit durchgefallen. Zusätzlich brach die Fußstütze auf dem Prüfstand bei einer Norm-Belastungsprobe mit 22 kg (also dem Gewicht eines Kindes) nach wenigen Sekunden– ebenfalls eine Schwäche.
Auch Fahrradsitze für vorne empfiehlt der ADAC nicht
Außer Konkurrenz haben die ADAC-Experten das System "Kindersitz vor dem Fahrer" beobachtet. Weil sich eine sichere Montage bei etlichen Rädern wegen ungeeigneter Gabelschaftkonstruktionen schwierig gestaltet, sind diese Sitze nur bedingt empfehlenswert. Zudem kann es zu schweren Verletzungen kommen, wenn bei einem Aufprall das Gewicht des Fahrers das vor ihm sitzende Kind trifft.
So hat der ADAC die Kindersitze getestet
Erstmals mussten sich die Kinderfahrradsitze beim ADAC-Test auch in einem Seiten- sowie Frontcrash beweisen – in typischen Unfallszenarien also, wenn ein Auto seitlich mit einem Fahrrad kollidiert oder ein Rad auf einen Pkw auffährt. Die Kindersitze, in denen jeweils ein Kleinkinderdummy saß, meisterten die Crashversuche unterschiedlich gut, manche hielten den Stößen stand, bei anderen brach die Halterung oder barst das Plastik der Sitzschale. Beides birgt erhöhtes Verletzungsrisiko, wenn sich dadurch der Kinderfahrradsitz vom Fahrrad löst. Video-Eindrücke, wie die getesteten Modelle beim Crashtest performen, gibt es auch bei ADAC.de.
Fahrradsitze: Kipps vor dem Kauf
Der ADAC empfiehlt, vor dem Kauf eine Probefahrt mit dem eigenen Fahrrad samt Kind zu machen und sich bei der Montage des Kinderfahrradsitzes gegebenenfalls von Fachleuten helfen zu lassen. Insbesondere das Abstellen des Rades und die Liegeposition des Sitzes sollten vorab ausprobiert werden. Wichtig auch: Auf straffe Gurtführung achten (regelmäßig nachziehen) und Helm aufsetzen – sowohl das Kind als auch Mama und Papa. © Bike-X
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