- Steigende Spritpreise sorgen dafür, dass Autofahrer gerade tief in die Tasche greifen müssen.
- Höchste Zeit, alle Tipps und Tricks zu kennen, mit denen Sie Benzin sparen können.
Schlechte Nachrichten für Autofahrer: Die Spritpreise klettern nach oben, Diesel ist gar so teuer wie noch nie. Die gute Nachricht ist, dass es ein paar wirkungsvolle Kniffe gibt, Benzin zu sparen. Das schont nicht nur den Geldbeutel, sondern auch das Klima. Wir haben die besten Tipps von ADAC, Auto Club Europa (ACE) und TÜV Süd gesammelt.
Tipp 1: Ausmisten
Unnötiger Ballast treibt die Tankrechnung nach oben:
- 100 Kilogramm Zusatzgewicht im Auto können bis zu 0,3 Liter Mehrverbrauch pro 100 Kilometer bedeuten.
So rechnet der ADAC vor. Das wirke sich vor allem in der Stadt aus, wo man oft anfahren und beschleunigen muss.
Getränkekisten, Inlineskates, Kleinkram und Co. wollen dann jedes Mal aufs Neue in Schwung gebracht werden - also: raus damit. Auch Dachträger, Dachboxen und Träger für Fahrräder sind Spritfresser. Sobald sie nicht mehr gebraucht werden, montiert man sie besser ab. Ansonsten kann sich zum Beispiel eine Dachbox mit ein bis zwei Litern Mehrverbrauch auf 100 Kilometer bemerkbar machen, so der TÜV Süd.
Tipp 2: Kurzstrecken vermeiden
Speziell bei kurzen Strecken kann das Fahrrad eine Alternative sein. Oder man legt sich mehrere Einzelfahrten zu einer längeren Tour zusammen, rät der ADAC. Der Grund: beim Kaltstart verbraucht der Motor viel Sprit - zumindest ein Ottomotor brauche in der Warmlaufphase ein fetteres Gemisch mit mehr Kraftstoff als bei optimaler Temperatur.
Tipp 3: Sofort losfahren
Ein Warmlaufenlassen des Motors im Stand ist verboten, da es die Umwelt schädigt. Daher: entweder Fahren oder Motor aus.
- Im Stand würde die Maschine pro Stunde etwa 0,5 bis ein Liter Sprit verbrauchen.
Auch unterwegs rät der ADAC daher ab einer voraussichtlichen Leerlaufzeit von 20 Sekunden zum Abschalten. Moderne Autos haben dazu eine Start-Stopp-Automatik. Wenn diese fehlt: einfach selbst den Schlüssel drehen. Gerade bei einem warmen Motor sei die daraus resultierende zusätzliche Belastung für Anlasser und Batterie zu vernachlässigen.
Tipp 4: Richtig Gas geben
Nach dem Start gilt es zwar, flott zu beschleunigen, aber auch rechtzeitig hochzuschalten. Der ADAC rät, dies etwa bei einer Drehzahl von rund 2.000 U/min zu tun. Das gewählte Tempo sollte dann mit niedrigen Drehzahlen beibehalten werden. Man sollte erst dann wieder zurückschalten, wenn der Motor ruckelt oder brummt. Manche modernen Autos zeigen auch Eco-Schaltempfehlungen im Tachodisplay an.
Tipp 5: Vorausschauend fahren, Motorbremse
Wer vorausschauend fährt, kann - statt die Bremse zu treten - auch so lange wie möglich die Motorbremswirkung nutzen. Bei den meisten Autos wird die Zufuhr des Kraftstoffs im Schubbetrieb abgeschaltet. Daher gilt es, den Gang nicht herauszunehmen, wenn man etwa an eine rote Ampel heranrollt oder vor einer Ortschaft frühzeitig vom Gas geht.
Tipp 6: Langsam fahren
Wer generell mit möglichst konstantem Tempo und am besten nicht zu schnell fährt, hält den Verbrauch gering, erläutert der ACE. Hat das Auto einen Tempomat, kann er auf Autobahnen oder ebenen Straßen zum gleichmäßigen Fahren beitragen. Grundsätzlich gilt: Lieber langsamer fahren, als dem Motor das letzte Quäntchen an Leistung abzuverlangen.
Tipp 7: Auf Komfort verzichten
Wer nur die nötigsten elektrischen Geräte im Fahrzeug einschaltet, kann Sprit sparen. Komfortextras wie die Sitzheizung sollten nur so lange wie nötig im Betrieb bleiben. An sicherheitsrelevanten Dingen wie Beleuchtung, Scheibenwischer oder Scheibenheizung zu sparen, wäre allerdings falsch und gefährlich.
Tipp 8: Reifendruck
Wer zu wenig Luft in den Reifen hat, riskiert ein schlechteres Fahrverhalten und längere Bremswege, er treibt aber auch den Kraftstoffbedarf in die Höhe.
- Bereits 0,5 bar weniger Druck im Reifen als vom Hersteller empfohlen lassen den Verbrauch um rund fünf Prozent steigen.
So rechnet es der ACE vor. Daher sollte man besser bei jedem zweiten Tankstopp und mindestens einmal im Monat den Reifendruck prüfen. Der TÜV Süd rät, sich dabei stets an die Herstellerangaben zu halten.
Tipp 9: Spritsparreifen
Es gibt spezielle Spritsparreifen zu kaufen, bei denen der ADAC eine Ersparnis von bis zu 0,5 Liter Kraftstoff je 100 Kilometer beobachtet hat. So kann sich ein zunächst vielleicht teurerer Reifen mit einem geringeren Rollwiderstand über die Nutzungsdauer finanziell rechnen.
Tipp 10: Richtiger Zeitpunkt fürs Tanken
Jeder weiß, dass Benzinpreise im Laufe des Tages schwanken. Doch wann ist der beste Zeitpunkt zum Tanken? Der ADAC nennt als Faustregel:
- Am günstigsten ist es an Tankstellen meist zwischen 18:00 und 19:00 Uhr sowie von 20:00 bis 22:00 Uhr.
Morgens seien die Spritpreise dagegen oft recht hoch. Ab circa 6:00 Uhr morgens beginnt laut ADAC ein Preisanstieg, der um kurz nach 7:00 Uhr morgens seinen Höhepunkt erreicht. Zwar sinkt der Preis anschließend wieder ab, es folgen aber weitere Preisspitzen gegen 10:00 Uhr, 13:00 Uhr, 16:00 Uhr, vor 18:00 Uhr, vor 20:00 Uhr und schließlich ab 22:00 Uhr.
Tipp 11: Tankstelle mit bestem Preis finden, ohne herumzufahren
Auch zwischen den Anbietern gebe es immer wieder erhebliche Preisunterschiede. Eine Reihe von Apps ermöglicht es Autofahrern, die aktuellen Spritpreise an Tankstellen in ihrer Nähe abzufragen. Ermöglicht wird dies durch die Daten der Markttransparenzstelle für Kraftstoffe des Bundeskartellamts. Auf seiner Internetseite listet das Bundeskartellamt insgesamt 56 solcher Verbraucher-Anwendungen auf.
Der ADAC bietet auf seiner Internetseite eine Suchfunktion für günstige Tankstellen. Die Tankstellensuche gibt es unter dem Namen "ADAC Spritpreise" auch als App für IOS- und Android-Smartphones.
Die App "Clever Tanken", erhältlich für IOS, Android, und Windows-Phone, zeigt ebenfalls die günstigste Tankstelle in der Umgebung an. Nutzer können außerdem einen Alarm aktivieren, der sie bei einem festgelegten Tiefpreis per Nachricht alarmiert. Die App kooperiert mit den HEM-Tankstellen - wer bei einer anderen Tankstelle einen günstigeren Preis findet, kann mit einem Screenshot des billigeren Angebots zu einer HEM-Tankstelle gehen und dort exklusiv zu dem günstigeren Preis tanken.
Kleinere Umwege zu einer günstigeren Tankstelle seien legitim, heißt es vom ACE. Größere Schlenker lohnen aber weniger, wie diese Rechnung zeigt:
- Fünf Kilometer Umweg rentieren sich bei einem leeren Tank erst bei mindestens zwei Cent Preisunterschied je Liter
Tipp 12: Tipps für Reisen auf der Autobahn
Wer auf der Autobahn unterwegs ist, sollte bedenken: Abseits der Autobahn sind die Spritpreise oft deutlich günstiger als auf den Raststätten. Laut einer Erhebung des ADAC gibt es bedeutende Preisunterschiede zwischen Raststätten und Autohöfen: Der Liter E10 ist auf Autohöfen abseits der Autobahn im Schnitt 26 Cent günstiger, bei Diesel liegt die Differenz bei 25 Cent. In einzelnen Fällen beträgt die Differenz sogar 39 Cent pro Liter Benzin und 34 Cent pro Liter Diesel. (dpa/AFP/af)
Verwendete Quellen:
- AFP: Wie Autofahrer beim Tanken Geld sparen können; 18.10.21
- dpa: Von Reifendruck bis Motorbremse: So lässt sich Sprit sparen; 19.10.21
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