Der britische Mineralölkonzern Shell möchte allein in den kommenden zwei Jahren etwa 1.000 Tankstellen aufgeben und stattdessen mehr und mehr Ladeparks und Ladesäulen zu bauen. "Insgesamt planen wir, in den Jahren 2024 und 2025 jährlich rund 500 Standorte zu veräußern", heißt es in der Energiewende-Strategie des Unternehmens. Dazü gehörten auch Tankstellen die über Joint Ventures betrieben werden.
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Noch 2022 erzielten die Briten einen Umsatzrekord von mehr als 386 Milliarden US-Dollar, hauptsächlich durch klassische Diesel- und Benzin-Kraftstoffe, die Shell aus Erdöl gewinnt. Für den Vertrieb nutzte der Konzern weltweit rund 47.000 Tankstellen. Die 1.000 betroffenen Standorte machen also einen Anteil von 2,1 Prozent aus.
Die Zusammenfassung des Tankstellen-Tests 2023 vom TÜV finden Sie in der Bildergalerie.
Anzahl der Ladepunkte soll auf 200.000 wachsen
Aktuell betreibt Shell weltweit etwa 54.000 Ladestationen für Elektroautos. Die große Mehrheit davon steht in China. Dort soll laut Shell auch der Fokus des weiteren Ausbaus liegen – und dort dürften demnach auch die meisten der angekündigten Tankstellen geschlossen oder veräußert werden. Bis 2030 sollen weltweit 200.000 Ladepunkte entstehen. Bis dahin dürfte sich Shell noch von mehr Tankstellen verabschieden.
Auch in Europa sollen Standorte zugunsten von Ladeparks und Schnellladesäulen geopfert werden. Details dazu hat Shell bisher nicht bekannt gegeben. Bis zum Jahr 2050 möchte der Energieriese eine CO₂-Bilanz von Netto-Null vorweisen können. Laut Untersuchungen ist der Konzern allerdings seit 1965 für 31,95 Milliarden Tonnen CO₂ in der Erdatmosphäre verantwortlich. Damit gehört Shell zu den sieben Unternehmen mit dem gewaltigsten Treibhausgas-Abdruck aller Zeiten. © auto motor und sport
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