Tankmythen gibt es jede Menge. Vom explodierenden Reservekanister bis zum Übertanken des Fahrzeugs ranken sich viele Gerüchte um den Kraftstoff. Aber welche davon stimmen und welche nicht? Wir räumen mit den Tankmythen auf!

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Tanken gehört für Autofahrer zum Alltag. Normalerweise ist der Besuch der Tankstelle eine kurze und unspektakuläre Angelegenheit. Trotzdem haben sich so manche Mythen um Benzin, Diesel und Co. etabliert. Von absurd bis berechtigt, gibt es viele Fragen, die geklärt werden sollten.

Kann man sein Auto übertanken?

Ja. Wenn der Tank voll ist, schaltet die Zapfpistole normalerweise automatisch ab. Wer anschließend manuell nachtankt, riskiert jedoch, dass der Tank überläuft beziehungsweise Sprit aus dem Tankstutzen heraustritt und mit dem Lack des Wagens in Berührung kommt – dieser könnte dann ausbleichen. Zudem dehnt sich vor allem im Sommer der Kraftstoff bei hohen Temperaturen aus, ein voller Tank kann auch dann überlaufen.

Ist die Größe des Reservekanisters egal?

Nein. In Deutschland darf ein Reservekanister maximal 60 Liter Sprit fassen. Dabei muss der Kanister der DIN-Norm 7274 oder 16904 entsprechen - also bruchsicher und fest verschließbar sein. Zur Sicherheit sollte der Kanister im Kofferraum und somit möglichst weit weg von den Fahrzeuginsassen aufbewahrt werden. Der ADAC empfiehlt aus Sicherheitsgründen allerdings, nicht mehr als 10 Liter als Reservesprit mitzuführen. Im Ausland herrschen andere Regeln - hier sollte man sich im Vorfeld über die jeweiligen Vorschriften informieren. In einigen Ländern ist das Mitführen von Reservekanistern sogar verboten.

Kann der Reservekanister bei einem Unfall explodieren?

Reservekanister sollten einer bestimmten DIN-Norm entsprechen (siehe oben) und egal ob aus Kunststoff oder Metall, fest verschließbar und bruchsicher sein. Unter normalen Umständen explodiert ein gefüllter Reservekanister genauso wenig, wie der Tank eines Autos. Bei einem Unfall kann ein Tank oder ein Reservekanister allerdings undicht werden und leicht entzündliche Benzindämpfe können austreten. Bei Kontakt zu einer Zündquelle kann es so zu einer gefährlichen Verpuffung kommen.

Wie viel Liter darf man daheim lagern?

In Wohnungen dürfen maximal 100 Liter Dieselkraftstoff und nur 1 Liter Benzin - weil leicht entzündlich - gelagert werden. Für Garagen gilt: maximal 200 Liter Diesel und bis zu 20 Liter Benzin. Für die Aufbewahrung müssen dicht verschließbare und bruchsichere Behälter zur Verfügung stehen.

Darf ich auf der Autobahn aus Kanistern nachfüllen?

Wenn Sie auf der Autobahn wegen Treibstoffmangel liegen bleiben, kann natürlich aus einem Reservekanister Sprit nachgefüllt werden. Allerdings sollten Sie darauf achten, weder sich selbst noch andere Verkehrsteilnehmer dabei zu gefährden. Laut § 23 StVG ist ein Fahrzeugführer allerdings unter anderem dazu verpflichtet, dafür zu sorgen, dass genug Sprit im Tank ist, um ein Liegenbleiben zu vermeiden. Ein Verstoß kann ein Bußgeld nach sich ziehen.

Darf ich an der Tankstelle rauchen?

Auf den meisten Tankstellen ist das Rauchen verboten. Darüber entscheidet in der Regel der Tankstelleneigentümer. Prinzipiell ist eine brennende Zigarette oder offenes Feuer an einer Tankstelle aber nicht empfehlenswert, sondern gefährlich. Schon kleinste Funken können beispielsweise Benzingase schnell entzünden.

Kann ich aus einem anderen Auto Sprit abzapfen?

Ja. Dafür braucht man nur einen Schlauch (am besten durchsichtig) und einen Reservekanister. Anschließend steckt man den Schlauch in den Tank und saugt daran, bis sich ein Rückfluss einstellt.

Darf ich so viel Billig-Sprit im Ausland kaufen, wie ich will?

Nein. Innerhalb der EU dürfen maximal 20 Liter Sprit aus dem Ausland nach Deutschland überführt werden. Für größere Mengen muss eine Mineralölsteuer entrichtet werden. Wer mit einem Reservekanister in ein Land fährt, das nicht in der EU ist, muss den Sprit verzollen.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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