Obwohl die Zahl der Verkehrstoten insgesamt sinkt, ist das Risiko tödlicher Unfälle auf Landstraßen konstant hoch. Das Überholen auf Landstraßen stellt einen besonderen Risikofaktor dar.
2012 kamen insgesamt 3.606 Personen bei Unfällen im Straßenverkehr ums Leben - ein Rekordtief. Allerdings ereigneten sich mit 60 Prozent dieser Fälle besonders viele tödliche Unfälle auf Landstraßen. Nicht selten resultieren die Unfälle aus Überholmanövern auf Landstraßen. "Unzureichende Sicht, Fehleinschätzung von Abständen und Geschwindigkeiten sowie die eigene Ungeduld sind nur einige Gründe für den oft fatalen Entschluss zum Überholen", erklärt Clemens Klinke, Vorstand der Dekra.
Grundvoraussetzungen fürs Überholen auf Landstraßen
Ein Trecker, ein Lkw oder einfach ein langsam fahrender Pkw - viele Autofahrer stört das gemächliche Vorankommen und sie setzen zum Überholen auf Landstraßen an. Damit diese allerdings nicht zur Gefahr für Sie und andere Verkehrsteilnehmer wird, sollten Sie einige Grundregeln für Überholmanöver außerorts beachten.
Überholen Sie beispielsweise niemals im Überholverbot. Ein solches Verbot hat seine Berechtigung, das Überholen an der entsprechenden Stelle ist beispielsweise durch unübersichtliche Kurven besonders gefährlich, oder es kam auf diesem Teilstück schon zu vielen Unfällen infolge von Überholmanövern.
Auf Tempolimits, Straßenschilder und Kurven achten
Herrscht kein Überholverbot, achten Sie auf eventuelle Geschwindigkeitsbegrenzungen. Sind auf der Landstraße nur 70 km/h erlaubt, müssen Sie sich auch beim Überholen daran halten. Mitunter lohnt sich ein Überholmanöver auf Streckenabschnitten mit Tempolimits gar nicht oder stellt eine völlig unnötige Gefährdung des Verkehrs dar.
Achten Sie darüber hinaus auf Straßenschilder, die vor Gefahren wie engen Kurven, Wildwechsel oder Bahnübergängen warnen. In Gefahrenbereichen sollten Sie auf gar keinen Fall nicht überholen.
Schätzen Sie Geschwindigkeiten und Abstände richtig ein
Besonders wichtig ist es beim Überholen auf Landstraßen, dass Sie Ihre und die Geschwindigkeiten der anderen Verkehrsteilnehmer sowie Ihren Abstand zu anderen Fahrzeugen richtig einschätzen. Überholen Sie nur, wenn Sie sicher sind, dass Sie ausreichend Platz haben. Häufig wird die Geschwindigkeit des Gegenverkehrs nicht berücksichtigt oder falsch eingeschätzt, sodass dieser schneller näher kommt als gedacht.
Rückspiegel checken, Schulterblick und Blinken nicht vergessen
Bevor Sie zum Überholmanöver ansetzen, vergewissern Sie sich per Blick in den Rückspiegel, dass nicht gerade ein Fahrzeug hinter Ihnen zum Überholen ausgeschert ist. Setzen Sie anschließend den Blinker und denken Sie auch an den Schulterblick, um den toten Winkel zu erfassen.
Nach dem Wechsel auf die Gegenspur sollten Sie schnell beschleunigen und den Vordermann zügig überholen. Haben Sie ausreichend Abstand zum Überholten (mindestens zwei Wagenlängen), setzen Sie den Blinker, schauen Sie sich um und scheren Sie wieder ein. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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