Der Gouverneur von Arizona hat das Testprogramm von Uber für selbstfahrende Autos auf unbestimmte Zeit ausgesetzt. Die Untersuchung der durch den Unfallwagen aufgenommenen Videos stellt die Sicherheit der Fahrzeuge infrage. Google will dennoch in Arizona einen Service mit autonomen Autos anbieten.
Uber darf nach dem tödlich verlaufenen Unfall vom 18. März 2018 vorerst keine selbstfahrenden Autos mehr in Arizona testen. Ein autonom fahrender Volvo XC 90 hatte eine Frau überfahren, die nachts die Straße überqueren wollte. Während die Polizei Uber nach einem ersten Blick auf die Videos noch entlastet hatte, stellte sich die Lage nach der weiteren Untersuchung anders dar.
Der Gouverneur kündigt mit offenem Brief
Doug Ducey, Gouverneur von Arizona, reagierte auf Unfall mit einem offenen Brief an den CEO von Uber, Dara Khosrowshahi, nachdem er das Video selbst gesehen hatte: „Ich fand das Video verstörend und alarmierend, und es wirft Fragen auf über die Fähigkeit von Uber, die Tests in Arizona fortzusetzen.“ Uber selbst hatte unmittelbar nach dem Unfall das Testprogramm in Arizona gestoppt.
Video zeigt das Versagen der Sensoren
Auf den inzwischen veröffentlichten Videos ist zu sehen, dass die getötete Frau auf offener Straße nachts von dem SUV überfahren wurde, also nicht etwa überraschend auf die Straße trat. Gebremst hat das autonom fahrende SUV anscheinend nicht. Das Video zeigt ebenfalls, dass die Sicherheitsfahrerin während der Fahrt auf die Höhe des Armaturenbretts nach unten schaute und erst im letzten Moment erschrocken reagierte.
Der Gouverneur Doug Ducey war bisher dem autonomen Fahren gegenüber positiv eingestellt und hatte erst kürzlich Versuche mit autonomen Fahrzeugen ohne Sicherheitsfahrer erlaubt. Arizona ist wegen seiner großzügigen Regelungen in den USA das bevorzugte Testgelände für autonom fahrende Autos. Auch wegen des trockenen Wetters und der meist langen und geradeaus führenden Straßen bietet Arizona beste Bedingungen für Fahrversuche.
Google will in Arizona Fahrdienst anbieten
Der Unfall in der Kleinstadt Tempe alarmierte auch John Krafcik, CEO von Googles Tochterunternehmen Waymo. Das will noch dieses Jahr mit einem Fahrdienst mit autonomen Fahrzeugen in Arizona starten. Die Genehmigung hat das Unternehmen schon. Den Antrag reichte Waymo am 12. Januar 2018 im Verkehrsministerium von Arizona ein, schon am 24. Januar erteilte das Amt die Genehmigung. Zur Bebilderung des Antrags verwendete Waymo Fotos des Minivans Chrysler Pacifica, den das Unternehmen derzeit in fünf US-Staaten testet.
Im Rahmen einer Händlertagung am 24. März in Las Vegas versicherte John Krafcik, dass seine selbstfahrenden Autos sicher seien: „Wir sind sehr zuversichtlich, dass unsere Technologie in der Lage wäre, solche Situationen zu meistern.“ © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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