Toyota stellt eine neue Vierzylinder-Generation von Verbrennungsmotoren vor. Die werden in Zukunft auch in Mazda- und Subaru-Modellen zu finden sein – und in einem Sportwagen von Toyota, wie das Video zeigt.
Obwohl das Ende des Verbrennungsmotors für viele Hersteller besiegelt scheint, sind Benziner und Dieselaggregate längst noch nicht tot. In Japan präsentierte Toyota zusammen mit Mazda und Subaru eine neue Generation von Vierzylinder-Verbrennern. Gleich drei unterschiedliche Motoren mit 1,5, 2,0 und 2,5 Litern Hubraum wurden gezeigt. Dazu veröffentlichen die Japaner ein Video, in dem wir dem aufgeladenen Power-Vierzylinder schon mal bei der Arbeit lauschen dürfen.
Video: Toyotas neue Vierzylinder im Video
Tiefe Einbauposition, niedriger Schwerpunkt
Die hauseigene Toyota Times zeigt in dem Video zunächst die Bemühungen zur Entwicklung kohlenstoffneutraler Verbrennungsmotoren. Nach gut 20 Minuten fahren wir zusammen mit Takashi Uehara, Präsident von Toyota Powertrain, in einem Prototyp über die Teststrecke. Dabei könnte es sich um einen Lexus IS handeln. Der tief dröhnende Bass des Turbo-Motors erinnert dabei an den VW Golf R oder den Mercedes AMG 45 – Knallgeräusche beim Herunterschalten inklusive.
Uehara betont, dass der Motor viel tiefer als zuvor positioniert werden könne und weiter hinten im Motorraum sitze. Das sorge für einen niedrigeren Schwerpunkt und eine bessere Gewichtsbalance zwischen Vorder- und Hinterachse. Auch die Motorvibrationen würden reduziert, was zu einem kultivierteren Fahrerlebnis führe. Welche Auto-Modelle genau in Zukunft vom neuen Kraftpaket angetrieben werden, verraten die Japaner noch nicht. Der Power-Vierzylinder würde sich allerdings gut für einen Sportwagen wie den nächsten GR86 oder einen GR Supra eignen.
Verschiedene Kraftstoffe möglich
Beim 2,5-Liter-Vierzyinder handelt es sich um einen Saugmotor, die anderen beiden Motoren sind mit Turboladern bestückt. Aber auch vom 1,5-Liter-Benziner soll es eine Saugversion geben. Betrieben werden kann das Trio den Japanern zufolge mit unterschiedlichsten Kraftstoffen. Dazu gehören neben den üblichen fossilen Spritsorten auch CO2-neutrale Brennstoffe wie flüssiger Wasserstoff, synthetischer Kraftstoff und Biokraftstoff.
Im Vergleich zu jetzigen Triebwerken mit vergleichbar großen Hubräumen soll die neue Generation mit etwa zehn Prozent weniger Gewicht und Bauraum auskommen. Gleichzeitig erhöhen sich die Leistungsdichte und die Effizienz. Konkrete Leistungsdaten und Verbrauchsangaben sollen später folgen, da die Motorengeneration noch in der Entwicklungsphase steckt. Allerdings verspricht Toyota schon jetzt, dass gerade der kleinere Sauger wegen seines flachen Aufbaus auch in modernste Fahrzeugkonzepte mit sehr flacher, aerodynamischer Front passt.
30 Prozent sparsamer
Das stärkste der Aggregate soll der Zweiliter-Turbomotor werden, der deutlich mehr Power hätte als bisherige 2,4-Liter-Turbobenziner, dabei die Effizienz aber um 30 Prozent verbessert. Sämtliche Verbrenner wurden und werden dabei laut Toyota auf die Integration in unterschiedliche Hybridsysteme entwickelt. Parallel arbeitet Toyota mit dem japanischen Erdölunternehmen Idemitsu Kosan und anderen großen Industrie-Unternehmen – darunter auch Mitsubishi – am Aufbau einer CO2-neutralen Kraftstoffversorgungskette. Das klare Ziel: Die Japaner wollen Verbrennungsmotoren durch Dekarbonisierung langfristig am Leben erhalten.
Toyota-Chairman (Aufsichtsrats-Vorsitzender) Akio Toyoda geht davon aus, dass sich der Elektroauto-Anteil global bei höchstens 30 Prozent einpendeln wird. Dabei hält er nicht den Verbrennungsmotor für das Problem, sondern lediglich den Kohlenstoff, der bei der Verbrennung fossiler Kraftstoffe als CO₂ in die Atmosphäre gelangt. Dass Toyota bei der neuen Motoren-Generation mit Mazda und Subaru zusammenarbeitet, ergibt durchaus Sinn. Zum einen hält das Unternehmen 20 Prozent der Firmen-Anteile an Subaru und etwa fünf Prozent an Mazda. Zum anderen konzentrieren sich die deutlich kleineren Marken derzeit auf ihre Kernkompetenzen: hybrider Boxermotor (Subaru) und die Weiterentwicklung des Wankelmotors zum Stromgenerator (Mazda). © auto motor und sport
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