VW überarbeitet den Caddy und bringt erstmals einen Plug-in-Hybrid als Ergänzung zu Diesel und Benziner. Die Flexible-Version ist ein Mix aus Baustellen- und Familienauto.
Seit Juli 2024 sind unter anderem verschiedene Assistenzsysteme Pflicht bei Neuwagen. Entsprechend munter geht es derzeit bei den Modellpflegemaßnahmen der Hersteller zu. Ein weiterer Teilnehmer der Upgrade-Party ist der VW Caddy, dem die Nutzfahrzeug-Abteilung des Wolfsburger Konzerns zum neuen Modelljahr eine erweiterte Serienausstattung gönnt. Und seit dem Sommer erstmals einen Plug-in-Hybrid-Antrieb.
Neue Technik, alte Optik
Ein Facelift ist es nicht, denn an der Optik des 2020 erstmals präsentierten Caddy 5 ändert sich nichts. Dafür gibt es die neue Ausstattungslinie "Edition", die für den Caddy Cargo und den Pkw-Caddy verfügbar ist. Hier gibt es unter anderem ein schwarz lackiertes Dach mit der Option eines Panorama-Glasdachs, eine schwarze Dachreling, LED-Beleuchtung rundum sowie in Wagenfarbe lackierte Stoßfänger. Serienmäßig hat der Caddy Edition schwarze 17-Zoll-Leichtmetall-Felgen montiert; beim Pkw-Modell gibt es gegen Aufpreis auch 18-Zöller.
Video: Der neue VW Caddy V (2020) im Video
Cargo mit mehr Sicherheitsausstattung
Speziell beim Cargo wird die serienmäßig verbaute Sicherheitsausstattung stark erweitert. Alle Caddy-Modelle sind fortan serienmäßig mit Verkehrszeichenerkennung, Geschwindigkeitsregelanlage und Einparkhilfen bestückt. Beim Cargo wird die Serienausstattung unter anderem um zusätzliche Seiten- und Kopf-Airbags, eine Multifunktionskamera, Lane Assist und Front Assist mit Fußgänger-/Radfahrer-Erkennung erweitert.
Gleichfalls Serienstandard wird das volldigitale Kombiinstrument. Als Option bietet VW künftig den Sprachassistenten IDA an, der in Verbindung mit VW Connect Plus um eine Chat-GPT-Funktion erweitert wird. Das im Pkw-Caddy bereits eingesetzte Multifunktionslenkrad ist beim Cargo nun ebenfalls Serie.
Neuer Plug-in-Hybrid
Seit August 2024 bietet VW den Caddy erstmals auch mit einem Plug-in-Hybrid-Antriebsstrang an. Dieser basiert auf dem 85 kW-Benziner und kommt mit dem Elektroantrieb auf eine Gesamt-Systemleistung von 110 kW/150 PS, ist damit der stärkste Caddy im Angebot. Vergleichsweise üppig hat VW das Akkupaket geschnürt, dessen nutzbare Kapazität mit 19,7 kWh angegeben wird. Damit soll der Caddy E-Hybrid bis zu 122 Kilometer weit rein elektrisch fahren können, ein Spitzenwert im PHEV-Lager.
Ebenso weit oben angesiedelt sind die Ladefähigkeiten. Unüblich für einen PHEV kann der Caddy E-Hybrid nämlich an Schnellladestationen mit Gleichstrom nachgeladen werden, maximal 50 kW-Ladeleistung sind hier möglich. Wechselstromladung an den üblichen Ladesäulen und der heimischen Wallbox kann der Caddy E-Hybrid mit maximal 11 kW Ladeleistung verarbeiten, ebenfalls außergewöhnlich hoch. Der PHEV-Antrieb kann für alle Caddy-Varianten (Pkw und Transporter, kurz und lang) sowie alle Ausstattungen bis zum Panamericana bestellt werden.
Modellversion Flexible
VW stellt für den Caddy des Modelljahres 2025 eine neue Variante namens Flexible vor. Die Wolfsburger wollen damit, wie der Name schon andeutet, für mehr Transport-Flexibilität sorgen. Die Sitzbank der zweiten Reihe, die für drei Personen ausgelegt ist, lässt sich hier gänzlich hochklappen. So entsteht eine Trennwand, die den nun vergrößerten Laderaum zum Cockpit hin abgrenzt. Die Kunden können so den Caddy von einem Fünfsitzer in ein Arbeitstier verwandeln, das problemlos dabei hilft, den Heckenschnitt abzutransportieren oder den neuen Schrank vom Möbelhaus abzuholen.
Der Flexible kommt mit gewerblicher N1-Zulassung. Außerdem ist er mit allen drei Motorvarianten konfigurierbar. Für Kunden, die öfter Materialien oder sperrige Gegenstände zu transportieren haben, bietet VW den Caddy Flexible auch in der Langversion an. Bei herkömmlichem Radstand beträgt das Ladevolumen 2.500 Liter und mit verlängerten Radstand 3.100 Liter. Als Caddy Flexible Maxi (mit langem Radstand) passen sogar zwei Paletten hintereinander in den Laderaum. Dieser ist entweder über die Heckklappe oder die Schiebetüren zu erreichen.
Marktstart und Preis
Bestellt werden kann der neue Caddy-Jahrgang schon seit dem Frühjahr 2024, die Auslieferungen begannen Ende Mai. Auf Verbrennerseite verfügbar sind der TSI-Benziner mit 85 kW (115 PS) – wahlweise mit Schalt- oder Automatikgetrieben – sowie zwei 2,0l-TDI-Motoren. Der TDI mit 75 kW (102 PS) Leistung verfügt über ein Sechsgang-Schaltgetriebe, die Variante mit 90 kW (122 PS) über ein Siebengang-DSG. Im Caddy E-Hybrid ist serienmäßig ein Sechsgang-DSG-Getriebe verbaut.
Beim Caddy Pkw startet die Preisliste bei 31.392 Euro für den 85 kW-Benziner, bei 33.237 Euro für den 75 kW-TDI und bei 44.465 Euro für den PHEV E-Hybrid. Analog dazu geht es beim Nutzfahrzeug Caddy Cargo für den Benziner bei 29.179 Euro, für den Diesel bei 31.124 Euro und für den E-Hybrid bei 44.012 Euro los. Allerdings sind die offiziellen E-Hybrid-Preisangaben von VW eine leichte Mogelpackung, wie sich im Konfigurator zeigt. Denn dieser Antrieb ist zwangsgekoppelt mit dem "Radio Ready to Discover 10 Zoll", welches den Preis beim Caddy Pkw um 767 und beim Cargo um 803 Euro erhöht. Bei einigen höheren Ausstattungsvarianten wie dem Caddy Style ist dieses Mediagerät Teil der Serienausstattung.
Beide Versionen des Flexible-Modells sind ab sofort über VW Nutzfahrzeuge bestellbar. Die Variante mit normalem Radstand kostet in Deutschland ab 32.986,80 Euro, der Caddy Flexible Maxi beginnt bei 35.491,75 Euro. © auto motor und sport
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