Der autonome elektrische Prototyp VW Gen.Urban rollt seit wenigen Wochen durch Wolfsburg. Wir erklären, was es mit der schicken Elektrokugel auf sich hat.
Seit Ende August 2024 schickt VW den Gen.Urban auf einer acht Kilometer langen Strecke zu Testfahrten durch Wolfsburg. Die Strecke wurde dabei so gewählt, dass die Sensoren und Radarsysteme sie vergleichsweise einfach erfassen können. Weitere Kriterien waren möglichst breite Straßen und wenig Gegenverkehr. Der Prototyp bewältigt seine Runden dabei völlig autonom. Aus Sicherheitsgründen ist allerdings immer ein Mensch an Bord, der bei Bedarf eingreifen könnte. Dieser Sicherheitsfahrer kann die Steuerung jederzeit per Drive-by-Wire mit einem Joystick übernehmen. Der Gen.Urban soll während seines Testprogramms an drei Tagen in der Woche insgesamt rund 240 Kilometer zurücklegen. Vorerst sind die Testfahrten zeitlich nicht begrenzt.
Alles neu, nichts für die Serie
Wer jetzt schon den ersten autonomen VW für den Serieneinsatz riecht und die eigens für den Gen.Urban gezeichnete Karosserie mit den zwei vorderen Schiebetüren und den hinteren Schwenkportalen als neue Elektroauto-Design-Sprache für kommende VW-Modelle sieht, liegt völlig falsch. Der Gen.Urban ist ein Unikat und stammt aus dem Konzernbereich Group Innovation, vormals Konzernforschung. Er wurde von den VW-Forschern zusammen mit dem Design-Team vom Future Center Europe in Potsdam ausschließlich dazu entwickelt, um das Fahrerlebnis der Passagiere bei automatisierten Fahrten zu analysieren. VW betont, es gehe nicht darum, die Technologie für autonomes Fahren weiterzuentwickeln – sie ist in diesem Fall eher ein Werkzeug, ein Mittel zum Zweck. Der Antrieb des straßenzugelassenen Gen.Urban erfolgt rein elektrisch. Detailliertere Informationen hat VW nicht veröffentlicht.
Kundenerlebnis wird abgefragt
Im Entwicklungsfokus stehen andere Themen. Wie erleben Kunden das Fahren in einem Auto ohne Lenkrad und Pedale? Womit beschäftigen sie sich am liebsten? Wie wollen sie sitzen? Welche Entertainment-Angebote werden genutzt, welche vermisst? Antworten auf diese Fragen fließen in die zukünftige Weiterentwicklung der Innenraumkonzepte von autonom fahrenden Autos ein.
Konzipiert ist der Gen.Urban als Fahrservice-Fahrzeug. Sprich: Er dient Fahrgästen auf Abruf als autonom fahrendes Shuttle. Die können während der Fahrt in komfortablen Sitzen relaxen oder sich anderweitig beschäftigen. © auto motor und sport
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