Mit dem ID.7 hat Volkswagen in China Großes vor. Die stattliche Elektro-Limousine, die ihren Marktstart am 15. Dezember feierte, soll der einstigen Supermarke endlich den Durchbruch bei den Elektroautos bringen. ID.3 und ID.4 blieb dieser nämlich bisher verwehrt. Doch auch der Siebener scheint nicht recht den chinesischen Geschmack zu treffen, obwohl er für unsere Verhältnisse extrem fair kalkuliert ist.
Die Bilanz nach 72 Stunden – also genau drei Tage – seit Verkaufsstart: rund 300 Bestellungen (Quelle: CarFans China). Wohlgemerkt in einem Land mit mehr als 1,4 Milliarden Einwohnern mitten im Elektro-Boom. Stimmen diese Zahlen, müsste das für die Verantwortlichen bei Volkswagen einem Schock gleichkommen. Dabei hatte man den Preis mit spitzem Bleistift an den Markt angepasst. In China kostet der VW ID.7 nämlich nur 237.700 Yuan (umgerechnet 30.600 EUR). Hierzulande sind mindestens knapp 57.000 Euro für das knapp fünf Meter lange Dickschiff fällig.
Preis für ein E-Auto zu hoch?
Für ein Elektroauto in China ist der Preis immer noch hoch – auch wenn es sich dabei um ein großes Auto der deutschen Marke Volkswagen handelt. Zudem ist man im Fernen Osten nicht daran gewöhnt, für Komfortausstattung wie Sitzheizung einen Extra-Preis zu bezahlen. Beim ID.7 ist das allerdings nötig.
Die chinesische Forschungsagentur für Verbraucherverhalten hat zudem festgestellt, dass nur etwa jeder 20ste potenzielle Kunde einen ID.7 kaufen würde, wobei davon 90 Prozent männlich und um die 40 sind. Die würden vor allem den geräumigen Innenraum schätzen und die Elektro-Limousine als Zweitwagen nutzen wollen. Massen-Begeisterung sieht anders aus.
Konkurrenten von Tesla oder BYD beliebter
Dass die Zeiten der VW-Dominanz in China vorbei sind, zeichnete sich schon auf der Shanghai Auto Show ab, auf der der ID.7 erstmals präsentiert wurde. Hier sorgten die Konkurrenten Tesla Model 3, BYD Seal und Zeekr 007 für deutlich mehr Begeisterung bei der entsprechenden Klientel. Dazu bieten vor allem die chinesischen Angebote ein deutlich besseres Preis-Leistungs-Verhältnis, wenn man auf die Ausstattungslisten schaut. © auto motor und sport
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