Einen Lichtteppich, so steht es in der Broschüre, breite der modifizierte Touareg mittels 38.432 Micro-LED für seinen oder besser vor seinem Piloten aus. Soso, denken wir, das soll uns dieser rund 84.000 Euro teure Proband doch erst mal zeigen.
Video: Die Modellpflege des VW Touareg (2023) im Video
Also geht es nach den abendlichen Nachrichten noch mal raus aufs Land und rein in die Nacht. Ein paar schnelle Kilometer auf der A 8 und eine Runde durch wohlbekannte, nun aber in Dunkelheit versunkene Kurven. Und siehe da: Einmal auf der Autobahn einsortiert, leuchtet das IQ.Light-HD-Matrix-System die Fahrspur fleckenfrei, breitflächig und präzise entlang der Markierungen aus; ohne den Fahrzeugen voraus den Fond zu erhellen. Ebenfalls gut: Beim Spurwechsel beleuchtet das Lanelight kurzzeitig beide Fahrstreifen. Und in engen Passagen, beispielsweise Baustellen, blendet der Touareg auf dem Asphalt zusätzliche, nochmals hellere Lichtbalken ein, denen der Fahrer doch bitte folgen sollte.
Dann runter von der Bahn und rein in die erste Kurve. Der Lichtteppich bleibt eingerollt. Jetzt strahlen Abbiege-, Kurven- und Schlechtwetterlicht unterstützend um die Ecke. Immer wieder beeindruckend gut, auch bei Regen oder Schnee, aber nicht besser als bei den bislang bekannten Matrix-Systemen. Wir halten dennoch fest: Die neue Lichtanlage ist wahrhaftig ein Highlight.
Also schnell zurück? Ach nö, die heizenden und massierenden Ledersitze sind ja fast bequemer als die heimische Couch, einige Interieurelemente wie Armauflagen sowie die breite Mittelkonsole fühlen sich nun etwas wertiger an, und die digitale Instrumentenlandschaft löst ihre Anzeigen noch höher auf.
Bleib so brav, wie du bist
Technisch hat sich ansonsten wenig verändert. Warum auch, denn der Dreiliter-Benziner (340 PS) im Bug lockt mit charismatischem Klang und sattem Schub, wenn auch etwas zögerlich aus dem Stand heraus. Verbrauch? Minimal 9,6 l/100 km, im Test 12,3. Luftfederung, Wankstabilisierung und Allradlenkung garantieren ohnehin einen sehr beflissenen Fahrkomfort plus angemessen agiles Handling. Nur das etwas herbe Abrollen über Querfugen passt nicht so recht zu diesem Auftritt.
Maßgeblich involviert ist die erstmals angebotene Performance-Bereifung. Hier Pirelli P Zero Corsa in 21 Zoll, die für eine krasse Verzögerung sorgen – 31,9 Meter aus 100 km/h sind der Hammer. Doch der Komfort leidet unter der extremen Bereifung, erhebt den VW Touareg 3.0 V6 TSI andererseits auch nicht zum Racer. Also VW: immer schön auf dem Teppich bleiben. © auto motor und sport
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