Fahrer von Diesel-Fahrzeugen können sich freuen: Volkswagen macht Autobesitzern ein Angebot.

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Volkswagen und seine Tochter Audi wollen die Besitzer älterer Dieselfahrzeuge angesichts drohender Fahrverbote mit einer Umstiegsprämie von bis zu 10.000 Euro zum Kauf neuer Modelle bewegen. Das berichtete zuerst die "Bild"-Zeitung. Mit dem Angebot für Dieselautos der Abgasnormen Euro 1 bis Euro 4 konkretisierte die Kernmarke VW Pkw am Dienstag die Konzernpläne vom Ende der vergangenen Woche nach dem Dieselgipfel.

Da hatte VW bereits angekündigt: "Mit der Umstiegsprämie bieten wir unseren Kunden einen starken Anreiz, auf ein modernes und umweltfreundlicheres Fahrzeug mit Verbrennungsmotor oder mit einer alternativen Antriebstechnologie umzusteigen", sagte Konzernchef Matthias Müller vergangene Woche.

Höhe richtet sich nach Modell

Die Höhe der Prämie richtet sich nach dem neuen Modell. Bis zu 10.000 Euro können Autokäufer für den Erwerb etwa eines VW-Diesel-Touareg mit der Abgasnorm Euro 6 erhalten, wenn sie den alten Wagen gleich welcher Marke verschrotten. Bei einem Golf sind es 5.000 Euro. Die Tochter Audi bietet modellabhängig zwischen 3.000 und 10.000 Euro für den Umstieg auf neue Autos.

Durch den Kaufanreiz soll die Abgasbelastung durch giftige Stickoxide reduziert werden, die in mehreren Großstädten für ein Fahrverbot von Dieseln sorgen könnten. Für den Erwerb von Autos mit alternativen Antriebsarten wie Erdgas- oder Elektromotor stellt VW zudem je bis zu 2380 Euro in Aussicht. Die beiden Prämien gelten bis Ende 2017.

Autos mit den Abgasnormen Euro 5 und teilweise Euro 6 sollen nach den Beschlüssen des Treffens zwischen Autoindustrie und Politik vor knapp einer Woche durch ein Software-Update sauberer gemacht werden. Die Branche hatte eine teure und nach Industrieangaben teils unmögliche Nachrüstung durch Umbauten am Motor zunächst vermieden.

Diesel-Autos belasten Luft

Das Umweltbundesamt (UBA) geht davon aus, dass Diesel-Autos die Luft in vielen deutschen Städten auch in diesem Jahr stark belasten. Im vergangenen Jahr seien in mehr als 80 Orten EU-Grenzwerte für gesundheitsschädliche Stickstoffdioxide überschritten worden, sagte UBA-Präsidentin Maria Krautzberger vor dem Berliner Dieselgipfel der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Aus den bisherigen Messergebnissen lasse sich bereits jetzt schließen, "dass die Stickstoffdioxid-Belastung in 2017 ähnlich hoch wie im letzten Jahr sein wird." Hauptursache für die schlechte Atemluft in den Städten seien eindeutig Diesel-Autos.

Mehr als fünf Millionen Diesel-Autos in Deutschland sollen daher mit einer neuen Software weniger Schadstoffe ausstoßen. Darin enthalten sind 2,5 Millionen Fahrzeuge von Volkswagen, für die schon Abgas-Nachbesserungen angeordnet wurden.

BMW kündigte bereits eine "Umweltprämie" von bis zu 2000 Euro an für Kunden mit einem Dieselfahrzeug mit Euro-4-Abgasnorm oder älter. Bedingung ist demnach der Erwerb eines BMW-Elektroautos i3, eines Plug-in-Hybrids oder eines Dieselwagens mit der Euro 6-Norm. Die Aktion soll bis Ende 2017 laufen.

(mh/dpa)

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