Im Juli 2024 beendete Bentley die Produktion des wuchtigen W12-Motors – nach über 100.000 Einheiten. Der teure Motor muss den Elektro-Plänen von Bentley weichen.

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Irgendwann muss Schluss sein – auch für ein Motormonument wie den W12 aus dem VW-Konzern. Im Juli 2024 wurde der letzte Zwölfzylinder der Briten gefertigt. Bei Bentley wurden bis zum Produktionsende über 105.000 Exemplare – auch für andere Konzernmarken – gebaut. Die Briten sehen sich selbst damit als die Marke, die die meisten Zwölfzylinder überhaupt produziert hat.

Wer noch einen Bentley mit W12-Motor ordern wollte, hatte dazu bis zum Dezember 2023 Zeit. Danach wurden keine Bestellungen mehr angenommen. Gefertigt wird der W12 von einem Team aus 22 Spezialisten. Die werden umgeschult und erhalten nach dem Produktionsende des W12 neue Aufgaben bei Bentley. Die Produktionsanlage des W12 werden der Fertigung von V8- und V6-Hybridantrieben zugeschlagen.

Das Aus des W12 war absehbar, passt der Zwölfzylinder doch so gar nicht mehr zur Elektrifizierungsstrategie der Briten. Zudem gilt die Produktion des W12 als ausgesprochen teuer. Entstanden ist der W12-Motor aus zwei kombinierten VR6-Triebwerken. Damit ist der W12 eigentlich kein waschechter W-Motor mit drei Zylinderreihen, sondern eher ein Doppel-VR-Motor mit vier Zylinderbänken. Entwickelt wurde der W12 ursprünglich für die Studie Nardo, einen Sportwagen, der in Zusammenarbeit von VW und Italdesign in den Jahren 1997 bis 2002 entstand, aber nie in Serie ging.

Den ersten Serieneinsatz feierte der VW-Konzern-W12 2001 im Audi A8. Als Sechsliter-Sauger leistete er 420 PS und 550 Nm. Im Phaeton kam der Zwölfzylinder ab 2002 zum Zuge. Auch der VW Touareg wurde zwischen 2004 und 2010 mit dem W12-Triebwerk angeboten. Bei Bentley gehört er seit 2003 zum Inventar. Außerhalb des VW-Imperiums kam der Zwölfzylinder nur noch beim niederländischen Sportwagenbauer Spyker in verschiedenen Modellen zu Ehren. Seit 2015 verhelfen zwei Abgasturbolader dem W12 zu mehr Power. Da die Turbolader nicht in den Motorraum des Audi A8 passten, der zu diesem Zeitpunkt noch mit W12 angeboten wurde, vergrößerten die Ingolstädter den Hubraum auf 6,3 Liter um dem Zwölfzylinder 500 PS abzupressen. Während sich der W12 bereits aus allen anderen Modellen verabschiedet hat, wird er im VW-Konzern nur noch bei Bentley verbaut.

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In der höchsten Ausbaustufe, die speziell für den auf 18 Exemplare limitierten Bentley Batur entwickelt wurde, leistet der Sechsliter-Biturbo 750 PS und 1.000 Nm Drehmoment. In den aktuellen Bentley Speed-Versionen von Continental, Bentayga und Flying Spur stehen immerhin noch 659 PS und 900 Nm im Datenblatt.  © auto motor und sport

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