Noch herrscht Ruhe vor dem Sturm auf den Fernstraßen, aber die schöne Bescherung kommt bestimmt: Wann und wo es vor Weihnachten und während der Feiertage supervoll wird.

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Irgendwie geht es immer schneller als gedacht: Am Wochenende (20. bis 22. Dezember) steht Weihnachten nun wirklich direkt vor der Tür - und damit einige Tage mit erhöhtem Reiseverkehr und Staugefahr. So sagt der Auto Club Europa (ACE) "erst Stau, dann Besinnlichkeit" voraus und der ADAC betitelt seine Prognose mit "Kein Weihnachten ohne Stau".

Zum einen starten bundesweit die Weihnachtsferien, die vielerorts bis zum Ende der ersten Januar-Woche andauern. Und zum anderen werden sich auch unabhängig von solchen Terminen Reisende zu den Festtagen rund um Weihnachten und Silvester auf den Weg zu Verwandten oder in den Winterurlaub machen.

Die Tage im Einzelnen - wie hoch ist das Staurisiko?

  • Freitag (20. Dezember) dürfte laut ACE der "stauanfälligste Tag in der Weihnachtszeit" werden. Der ADAC äußert sich genau so. Demnach ist den ganzen Tag über mit sehr viel Verkehr zu rechnen. Speziell ab Nachmittag kommt zum normalen Berufs- auch noch der Urlaubsverkehr. Am besten meiden Reisewillige diesen Tag.
  • Am Samstag (21. Dezember) steigt die Gefahr für Staus ab Vormittag an. Das gilt speziell auch für die Autobahnen rund um die Ballungsräume und die Straßen in den Innenstädten. Denn das letzte Wochenende vor dem Fest dürfte noch zahlreiche Menschen zum Einkaufen oder auf die Weihnachtsmärkte locken, schätzen die Verkehrsclubs. Da Parkplätze in den Citys oft Mangelware sind, sollte man möglichst auf öffentliche Verkehrsmittel zurückgreifen und etwa Park-and-Ride-Angebote nutzen.
  • Wer am Sonntag (22. Dezember) auf die Autobahn will oder muss, dürfte den Prognosen zufolge nur auf ein moderates Verkehrsaufkommen treffen. Tendenziell werde es eher in den Nachmittags- und Abendstunden etwas voller werden, so der ACE - vielerorts dürfte auch zum letzten Mal der Weihnachtsmarkt geöffnet haben. Dennoch: ein guter Reisetag.
  • Der Montag (23. Dezember) lockt noch einmal viele Leute in die Innenstädte - wer in die Stadt will, nimmt besser Bus und Bahn. Auf den Autobahnen dürfte es ab dem Nachmittag voller werden. Der ADAC aber erwartet wie am Tag zuvor dennoch eher weniger Staus.
  • Vormittags dürfte an Heiligabend (24. Dezember) vor allem noch einmal ein Run auf die Innenstädte stattfinden - den Reiseverkehr auf den Autobahnen erwartet der ACE ebenfalls eher am Vormittag und um den Mittag herum. Die Gefahr für Staus sei aber "überschaubar".
  • Der 1. Weihnachtsfeiertag (25. Dezember) ist für den ACE "der ruhigste Tag" der Weihnachtszeit. Nennenswerte Störungen seien nicht zu erwarten.
  • Am zweiten Weihnachtsfeiertag (26. Dezember) wird es wieder lebhafter - viele fahren nach den Feiertagen heim. Aber laut ADAC dürften viele und große Staus die Ausnahme bilden. Die höchste Staugefahr ist am späten Nachmittag und am frühen Abend gegeben.

Natürlich können mancherorts Wintereinbrüche mit Schnee, aber auch Nebel und überfrierende Nässe zu Verzögerungen führen. Ohne Winterreifen sollte man nicht mehr unterwegs sein. Auch im Bereich der aktuell vom ADAC noch gezählten 1.019 Baustellen kann es zuweilen länger dauern.

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ACE und ADAC rechnen rund um die Großräume Rhein-Ruhr, Rhein-Main, Hamburg, Berlin, München und Stuttgart sowie auf folgenden Fernstraßen mit mehr Verkehr und Staurisiko (oft in beiden Richtungen):

A 1Köln – Dortmund – Bremen – Hamburg – Lübeck
A 2Dortmund – Hannover – Braunschweig – Berlin
A 3Arnheim – Oberhausen – Köln – Frankfurt – Würzburg – Nürnberg – Passau
A 4Görlitz – Dresden – Erfurt – Kirchheimer Dreieck und Köln – Aachen
A 5Karlsruhe – Heidelberg – Frankfurt/Main
A 6Kaiserslautern – Mannheim und Heilbronn – Nürnberg
A 7Hamburg – Hannover und Würzburg – Ulm – Füssen/Reutte
A 8Karlsruhe – Stuttgart – München – Salzburg
A 9Berlin – Leipzig – Nürnberg – München
A 10Berliner Ring
A 11Berliner Ring – Dreieck Uckermark – Stettin
A 24Hamburg – Berlin
A 45Aschaffenburg – Gießen – Dortmund
A 61Mönchengladbach – Koblenz – Ludwigshafen
A 81Würzburg – Heilbronn – Stuttgart – Singen
A 93Rosenheim – Kiefersfelden
A 95München – Garmisch-Partenkirchen
A 99Umfahrung München

In der Schweiz und in Österreich dürfte sich eine ähnliche Lage in Bezug auf die Stauzeiten abzeichnen wie in Deutschland. Ein Ausblick: Vor Weihnachten, zu Neujahr und am ersten Wochenende im Januar dürfte die Staugefahr laut ADAC am größten sein.

Belastet sind vor allem die Transitstrecken, die Großstädte und die Wege von und zu den Skigebieten. Für Österreich nennt der Verkehrsclub speziell die Tauern-, Inntal- und Brennerautobahn, die Fernpass-Route sowie die Tiroler, Salzburger und Vorarlberger Bundesstraßen.

Weitere Hinweise: Aufgrund der Großbaustelle an der Tunnelkette Golling – Werfen sind die Tunnel hier weiterhin nur einspurig befahrbar. Der ACE geht von einer durchschnittlichen Fahrtzeitverlängerung von mindestens 30 Minuten je Richtung aus.

Nicht betroffen von den Baumaßnahmen: der Tauern- und der Katschbergtunnel. Der bis dahin gesperrte Reschenpass indes ist ab dem 20. Dezember für die Winterzeit befahrbar.

In der Schweiz kann der Gotthardtunnel zum Nadelöhr werden

Für die Schweiz nennt der ADAC als Stauschwerpunkte vor allem die Gotthard-Route, die Zufahrtsstraßen der Skigebiete Graubündens, des Berner Oberlands, des Wallis und der Zentralschweiz. Hier müsse mit längeren Wartezeiten gerechnet werden.

Vor dem Gotthardtunnel kann es sich auch schnell stauen. Ab einer Wartezeit von über einer Stunde bietet sich laut ACE die alternative San Bernardino Route (Chur – San Bernardino – Chiasso) an.

Dazu kommt im Alpenraum: Es sind bereits viele Bergpässe gesperrt. Und es muss auch mit kurzfristigen Sperren und Winterausrüstungspflichten gerechnet werden. Tagesaktuelle Infos über Sperren gibt der ACE auf seiner Internetseite.

Welche genauen Regeln zu Winterreifen im Ausland gelten, hat der ADAC auf einer Infoseite im Netz zusammengestellt - sie können von denen in Deutschland abweichen. Reisende sollten sich vorher darüber kundig machen.

Grenzkontrollen: Wartezeiten möglich

Seit Mitte September gibt es an allen deutschen Grenzen Kontrollen. Sie sind laut ADAC stichprobenartig, sodass nicht alle Fahrzeuge anhalten müssen. Die Wartezeiten sind in der Regel recht kurz. Lange Staus dürften die Ausnahme bleiben, schätzt der ADAC. Der Club rät aber, einen Puffer von rund 30 Minuten einzuplanen. (dpa/bearbeitet von af)

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