Wenn es im Herbst wieder früher dunkel wird, steigt das Risiko, in einen Wildunfall zu geraten. Am größten ist die Gefahr in der Abenddämmerung und im Morgengrauen. Nicht immer kommt es infolge des verstärkten Wildwechsels zu Unfällen. Ist dies aber der Fall, ist es gut zu wissen, wie Sie sich am besten verhalten, damit die Versicherung den Schaden zahlt.

Mehr zum Thema Mobilität

Bester Schutz vor Wildunfällen: Angepasste Fahrweise

Damit es gar nicht erst zum Zusammenstoß mit Hirsch, Reh, Wildschwein, Fuchs, Hase oder Dachs kommt, sollten Sie Ihre Fahrweise in der risikoreichen Zeit anpassen. Statistisch gesehen ereignen sich die meisten Wildunfälle im Oktober und in der Zeit zwischen fünf und acht Uhr am Morgen sowie 17 und 20 Uhr am Abend. Die meisten Wildwechsel sind zudem außerorts in der Nähe von Feld- und Waldgebieten zu beobachten. Straßenabschnitte, die ein besonders hohes Risiko aufweisen, sind daher in der Regel mit Straßenschildern markiert. Hier sollten Sie Ihre Fahrweise entsprechend anpassen.

Insbesondere in der Morgen- und Abenddämmerung gilt daher: Runter vom Gas. Wer langsamer fährt, hat im Ernstfall mehr Zeit, zu reagieren und zu bremsen. Je höher die Geschwindigkeit, desto länger der Bremsweg. Sehen Sie Wild am Straßenrand, hupen Sie. Mit Fernlicht aufzublenden, könnte die Tiere hingegen verwirren, sie bleiben dann stehen oder laufen auf die Lichtquelle zu. Trotz der bekannten Empfehlungen kommt es so jährlich zu mehr als 200.000 Wildunfällen in Deutschland. Laut Statistischem Bundesamt werden in 2.000 bis 3.000 Fällen Personen dabei verletzt oder getötet.

So sollten Sie sich nach einem Wildunfall verhalten

Doch auch wenn keine Insassen verletzt werden, kommt es nicht selten zu erheblichen Beschädigungen des Fahrzeugs. Laut HUK Coburg kostet die Reparatur infolge eines Wildunfalls im Schnitt 2.200 Euro. Diese sind in der Regel durch Ihre Teil- oder Vollkaskoversicherung abgedeckt. Voraussetzung dafür, dass die Versicherung den Schaden trägt, ist jedoch, dass Sie sich nach einem Wildunfall korrekt verhalten.

Polizei rufen und Schäden dokumentieren

Der erste Schritt nach einem Wildunfall sollte immer sein, die Polizei zu alarmieren. Diese benachrichtigt zum einen den zuständigen Förster, der sich um das unter Umständen verletzte oder getötete Wild kümmert. Zum anderen erhalten Sie von der Polizei eine Bescheinigung über den Wildunfall, die wichtig für das Beanspruchen von Versicherungsleistungen ist.

Darüber hinaus sollten Sie alle Schäden am Fahrzeug sorgfältig dokumentieren, am besten fotografisch, und den Schaden idealerweise noch am Unfalltag der Versicherung melden. Entfernen Sie zudem keine Blut- oder Haarspuren und nehmen Sie keine Reparaturen vor, bis die Versicherung auf Ihre Schadensmeldung reagiert hat. Unter Umständen schickt die Versicherung einen Gutachter, der innerhalb weniger Tage den Wagen in Augenschein nehmen sollte. Ist das Auto fahrbereit, dürfen Sie es in der Zwischenzeit trotzdem nutzen. Für den Fall, dass Spuren des Unfalls dadurch verloren gehen, ist es umso wichtiger, dass Sie alles sorgfältig dokumentiert haben. Dann sollten Teil- und Vollkaskoversicherung für die Reparaturkosten aufkommen.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.