Wie ein plötzlicher Wintereinbruch zu einem Schneechaos auf den Straßen führen kann, zeigte sich erst Anfang Dezember 2023 in Süddeutschland. Schneeketten hätten dem einen oder anderen Autofahrer sicher geholfen. Hyundai und Kia wollen diese Traktionshilfe mit einer im Rad versteckten Technik ersetzen. Und die ließe sich bei Bedarf per Knopfdruck ausfahren.

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Klingt kompliziert, ist es aber technisch eigentlich nicht. Denn die Koreaner machen sich das sogenannte Formgedächtnis von bestimmten Strukturen zunutze – also das Bestreben von Materialien, in ihre ursprüngliche Form zurückzukehren. Dazu muss nicht nur das Rad, sondern auch der Reifen mit Legierungsmodulen ausgestattet werden, die eben ein solches Formgedächtnis besitzen. Diese Module ragen bei Bedarf heraus und fungieren als "Schneekette", wenn ein elektrisches Signal empfangen wird.

Traktions-Rillen in regelmäßigem Abstand

Am einfachsten erklärt das oben angezeigte Video die Technik, bei der in regelmäßigen Abständen Querrillen im Reifen zu sehen sind, aus denen das Formmaterial herausragt, wenn Strom am Aktuator anliegt. Wird das System vom Fahrer deaktiviert, versteckt sich die Legierung wieder im Reifenprofil. Wenn die Oberfläche des Reifens durch starken Reifenverschleiß bis auf Modulhöhe abgenutzt ist, kann der Autofahrer obendrein den nötigen Reifenwechsel rechtzeitig erkennen.

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Die Technologie ist sowohl in Südkorea als auch in den USA zum Patent angemeldet. Hyundai Motor und Kia planen, die Massenproduktion der Reifen nach weiterer technologischer Entwicklung, Haltbarkeits- und Leistungstests in Betracht zu ziehen. Natürlich prüfen die Koreaner auch die gesetzlichen Vorschriften.  © auto motor und sport

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