- Wer immer 10 km/h zu schnell fährt, riskiert nicht viel, denken viele. Es droht höchstens ein kleines Bußgeld. Aber stimmt das wirklich?
- Experten rechnen vor, wie diese paar Kilometer pro Stunde mehr tatsächlich über Leben und Tod entscheiden können.
Wenn das Tempolimit bei 30 km/h liegt, fahren viele Autofahrer pauschal 40 km/h. Die Folgen seien ja nicht so gravierend, lautet dann meistens die Erklärung: innerorts 15 Euro Bußgeld und null Punkte in Flensburg. Kann also ja nicht viel passieren.
Oder doch? Sachverständige der Prüfgesellschaft Dekra rechnen vor, wie genau diese 10 km/h Unterschied über Leben und Tod entscheiden können.
Als Beispiel dient eine Tempo-30-Zone. Hier entscheidet die Differenz darüber, ob im Ernstfall gar kein Unfall passiert oder aber ein Zusammenprall mit Schwerverletzten oder Toten zu erwarten ist.
10 km/h zu schnell: Die Folgen an einem Beispiel
In der Beispielrechnung rennt ein Kind etwa 13 Meter vor einem Auto auf die Straße. Fährt dessen Fahrer genau 30 km/h, kann er noch mit einer Vollbremsung reagieren und vor dem Kind anhalten.
Mit 40 km/h verlängert sich die Anhaltestrecke auf 19,3 Meter. Dann prallt das Auto noch mit rund 35 km/h gegen das Kind. Bei diesen Geschwindigkeiten sind schwerste bis tödliche Verletzungen nicht selten, so Dekra.
Fährt der Fahrer sogar 20 km/h schneller als erlaubt, kommt es noch innerhalb der Reaktionszeit des Fahrers zum Aufprall - also mit der vollen Wucht von 50 km/h.
"Für Autofahrer ist es wichtig, die zulässige Geschwindigkeit einzuhalten und in Straßen mit schwer einsehbaren Bereichen gegebenenfalls langsamer als maximal zulässig zu fahren", warnt Dekra-Unfallforscher Markus Egelhaaf. (af)
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