Zentralverschluss-Räder gehören wegen ihrer schnellen Montierbarkeit im Motorsport zum Standard. Auf der Straße sind sie bisher kaum anzutreffen (Nachteile siehe weiter unten). Für Fahrer der aktuellen BMW-Sportler M2, M3, M3 Touring sowie M4 Coupé und Cabriolet bietet die M-Performance-Abteilung der Münchener nun eine Umrüstlösung für echte Motorsportgefühle an.

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Für genannte G8-Modelle hat BMW dafür zunächst besondere Leichtmetall-Schmiederäder im Y-Speichen-Design (Farbe: Jet Black matt) entworfen, die auf die üblichen fünf Löcher für die Radbolzen verzichten. Anstelle der üblichen fünf Schrauben wird jedes Rad mit nur einer zentralen Schraube am Radlager befestigt. Die wird dann allerdings nicht wie üblich mit 110 bis 120 Newtonmeter Drehmoment angezogen, sondern mit der neunfachen Kraft von 930 Nm. Neben den Rädern muss dafür natürlich auch die Radnabe getauscht werden.

Vorteil Zentralverschluss

Die Räder für die Vorderachse tragen einen Durchmesser von 19 Zoll, die für die Hinterachse 20 Zoll. Sie weisen einen gefrästen M-Performance-Schriftzug auf und sind für Reifen in den Dimensionen 275/35 ZR19 vorn sowie 285/30 ZR20 hinten vorgesehen. BMW verspricht durch die Technik und das besondere Felgen-Design nicht nur eine sportlichere Optik, sondern auch geringere rotierende und ungefederte Massen.

Zudem weisen die Münchener darauf hin, dass Zentralverschlussfelgen ursprünglich für den Motorsport entwickelt wurden, wo sie einen besonders schnellen Räderwechsel und damit kurze Boxenstopps ermöglichen. Kein Wunder, dass die M-Abteilung gleich die passenden Reifen vom Typ Michelin Pilot Sport Cup 2 mitliefert.

Nachteil Zentralverschluss

Der größte Nachteil von Zentralverschlussfelgen sind die hohen Kräfte beim Montieren. Für das Anzugsdrehmoment von 930 Newtonmetern benötigt der Monteur einen knapp zwei Meter langen Drehmomentschlüssel. Zudem muss eine zweite Person zumindest bei der Montage der Vorderräder im Auto sitzen und die Bremse betätigen. Denn die Rotationskräfte in der Mitte der Achse sind gewaltig.

Das BMW-Patent benötigt obendrein Spezialwerkzeug, um den zusätzlichen Sicherungsmechanismus (eine Art Spreizschraube) nach der Montage zu aktivieren.

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Als notwendige Zusatzteile gibt BMW an:

  • Werkzeug (Nuss) Zentralverschluss
  • Drehmomentschlüssel bis mind. 1.000 Nm
  • Lösewerkzeug
  • Aluminiumpaste
  • Schmierfett

Zu guter Letzt müssen Zentralverschlüsse in Deutschland eingetragen werden. Wegen des hohen bürokratischen Aufwands existiert daher hierzulande kein Nachrüst-Tuningmarkt. Für BMW dürfte sich die Modell-übergreifende Lösung allerdings lohnen. Schließlich sind die Preise happig. Radlager, Verschlussschraube und Nabenabdeckung kosten 10.135 Euro. Die Räder nochmals 5.400 Euro.  © auto motor und sport

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