Meerbusch (dpa) – Unerwünschte Post gibt es nicht nur in Form von Spam-E-Mails. Auch außerhalb der digitalen Welt werden Menschen mit Werbepost belästigt: Täglich verstopfen Prospekte, Flyer und Angebotsblätter Millionen von Briefkästen.
Das belastet nicht nur die Nerven der Empfänger, sondern auch die Umwelt. Denn viele der Broschüren landen ungelesen im Papiermüll.
Diesen Wahnsinn möchte ein neuer Online-Dienst eindämmen: Auf
werbestopper.de melden Nutzer sich mit ihrer Anschrift an, um gegenüber werbenden Firmen einen Einspruch für Postwurfsendungen aussprechen zu lassen. Anhand der Postleitzahl des Nutzers erkennt der Service, welche Unternehmen am Ort Werbepost versenden – oft sind es Hunderte von Firmen.
Über eine White- und Blacklist bestimmen die Benutzer, welcher Absender ihnen Werbung zusenden darf und welcher nicht. Zu Beginn stehen alle Unternehmen eines Postleitzahlenbereichs auf der schwarzen Liste, so dass werbestopper.de im Namen des Nutzers gegenüber allen ein Werbeverbot ausspricht. Anwender können auf Wunsch einzelne Absender auf die weiße Liste setzen. Falls ein Unternehmen dies anbietet, ist stattdessen der Versand von Werbung per E-Mail möglich. Das spart Papier und entlastet die Umwelt.
Über den so genannten Werbealarm melden Nutzer neue Unternehmen, die noch nicht in der Liste stehen, sowie Firmen, die sich nicht an das Werbeverbot halten. Es genügt dafür, ein Foto der Postwurfsendung hochzuladen, auf dem der Absender zu erkennen ist. Zum einen verspricht der Dienst dem Nutzer, sein Recht auf Werbefreiheit in die Tat umzusetzen und gegen Absender vorzugehen, die dies ignorieren. Zum anderen helfen die Benutzer auf diese Weise, die Liste der werbenden Unternehmen zu aktualisieren.
Über den Daten- und Werbeschutz sollen Benutzer künftig der Weitergabe der persönlichen Daten pauschal widersprechen können und sich zudem eine Auskunft über die gespeicherten Informationen einholen können. So möchte werbestopper.de dem Verbraucher dabei unterstützen, seine Rechte laut Datenschutzgesetz durchzusetzen. Diese Funktion ist derzeit aber noch nicht aktiviert.
© dpa
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