Tests zeigen, dass beim iPhone mit alter Batterie die Spitzenleistung des Prozessors gedrosselt war - anders als bei neuen Akkus. Der US-Konzern hat nun eine Erklärung dazu veröffentlicht.
Apple hat nach neuen Berichten über langsamer werdende alte iPhones auf Maßnahmen zur Regelung des Spitzen-Stromverbrauchs bei abgenutzten Batterien verwiesen. Die Spitzen-Strombelastung werde bei Bedarf "geglättet", erklärte der Konzern in der Nacht zum Donnerstag.
iPhone-Leistungstests lösten Akku-Kontroverse aus
Auslöser für die jüngsten Berichte waren unterschiedliche Werte bei iPhone-Belastungstests vor und nach einem Batteriewechsel. Sie zeigten, dass beim iPhone mit alter Batterie die Spitzenleistung des Prozessors gedrosselt war, während sie mit dem neuen Akku auf normales Niveau zurückkehrte.
Apple bestritt in seiner Stellungnahme diese Messwerte nicht. Der Konzern machte in seiner Erklärung allerdings auch keine Angaben dazu, was genau die Maßnahmen zur Verwaltung des Stromverbrauchs sind.
"Bei Kälte, niedriger Batterieladung oder im Laufe der Zeit sind Lithium-Ionen-Batterien immer weniger in der Lage, Spitzenstrombelastungen zu liefern, was dazu führen kann, dass das Gerät unerwartet heruntergefahren wird, um seine elektronischen Komponenten zu schützen", erklärte Apple.
Apple will iPhone-Selbstabschaltung bei Kälte verhindern
Es war bereits bekannt, dass der Konzern im vergangenen Jahr in der Betriebssystems-Version iOS 10.2.1. Maßnahmen gegen die plötzliche Abschaltung der iPhone-Modelle 6, 6s und SE einführte. Mit iOS 11.2 wurde dies jüngst auch auf das iPhone 7 ausgeweitet. Neu wäre, dass zu den Lösungen auch die Drosselung der Prozessor-Leistung gehörte.
Unklar bleibt, wie oft Apples Maßnahmen zur Regelung des Stromverbrauchs im tatsächlichen Alltag spürbar sind: Die Benchmark-Tests mit verschiedenen Belastungsstufen lösen sie in der Spitze automatisch aus. Apple zufolge greift die Funktion nur bei Kälte, niedrigem Batteriestand oder abgenutzten Akkus ein.
Bremst Apple die Geräte absichtlich? Vorwurf nicht haltbar
Die Spekulation, Apple bremse absichtlich ältere iPhones aus, damit sich die Kunden neue Geräte kaufen, taucht regelmäßig auf, wenn Nutzer bemerken, dass ihre Telefone langsamer werden. Apple wies das stets zurück - und auch Branchenbeobachter halten es für unwahrscheinlich, dass der Konzern das Risiko eingehen würde, das langfristige Vertrauen der Kunden schnellen Profiten zu opfern. Neben der Abnutzung der Batterien kann der Grund dafür auch sein, dass neuere Versionen der Betriebssysteme mehr Rechenleistung einfordern. © dpa
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