In fast allen Online-Musik-Shops in Deutschland werden die Musikdateien im so genannten DRM-WMA-Format angeboten. Ausgenommen ist hier jedoch iTunes, dessen Angebot größtenteils über ein eigenes proprietäres Dateiformat verfügt.

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DRM (Digital Rights Management) ist ein Verfahren, mit dem Urheber- und Vermarktungsrechte an geistigem Eigentum, vor allem an Film- und Tonaufnahmen, aber auch an Software oder elektronischen Büchern, gewahrt werden können.

DRM-geschützte elektronische Medien wie Musikstücke sind verschlüsselt und können nur abgespielt, kopiert oder gebrannt werden, wenn die Nutzer den passenden Schlüssel besitzen und das verwendete Abspielgerät DRM unterstützt.

Dieser Schlüssel ist die Lizenz, die beim Download in einem Onlineshop gleichzeitig mit der Datei übermittelt und auf dem Rechner gespeichert wird. In der Lizenz sind neben dem Schlüssel, der ein Lesen der zugehörigen Datei überhaupt erst ermöglicht, auch die persönlichen Nutzungsrechte des Kunden gespeichert.

Über das DRM können die Rechteinhaber, also in diesem Falle die Musiklabels, detailliert festlegen, was der Käufer mit den jeweiligen Audiodateien machen darf. Beispielsweise können sie bestimmen, wie oft ein Titel auf einen anderen Computer übertragen werden darf, wie oft er auf eine CD oder einen mobilen Player kopiert werden kann etc.

Diese vorab festgelegten Nutzungsrechte sind dabei von Label zu Label verschieden. Mitunter können die Nutzer in der Benutzung der erworbenen Musiktitel eingeschränkt werden.

Beispielsweise kann es vorkommen, dass mobile Player (insbesondere ältere oder preisgünstigere Modelle) das DRM-Format nicht unterstützen oder bestimmte Einstellungen am privaten Rechner eine problemfreie Wiedergabe der DRM-geschützten Inhalte verhindern.

Das Thema DRM wurde in letzter Zeit immer wieder von Gegnern und Befürwortern intensiv diskutiert. Die Befürworter, die vor allem auf Seiten der Rechteinhaber zu finden sind, befürchten, dass der illegale Tausch ihrer Inhalte durch eine Lockerung des Kopierschutzes zunehmen könnte.

Die Gegner gehen davon aus, dass es zu einem Aufschwung im Markt für legale Musik-Downloads kommen wird, wenn die restriktiven DRMs abgeschafft sind.

Generell ist allerdings auf beiden Seiten der Wille zur Abkehr vom DRM erkennbar. Auf Grund dieser Tatsachen finden sich, analog zu den USA, in letzter Zeit auch in Deutschland zunehmend Bestrebungen, das DRM WMA durch das wesentlich nutzerfreundliche MP3 ohne Kopierschutz zu ersetzen. Das Musiklabel EMI bietet mittlerweile auch in Deutschland sein Sortiment teilweise im MP3-Format an, andere Labels werden aller Voraussicht nach in naher Zukunft nachziehen.

Als Folge wird in den meisten großen Online-Musik-Shops in absehbarer Zeit Musik ohne die bisherigen Kopierschutzverfahren erhältlich sein. iTunes bietet beispielsweise schon - gegen Aufpreis - ausgewählte Musiktitel im MP3-Format an.

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