Kaum drei Monate nach Firefox 4, bietet Mozilla mit Firefox 5 die nächste Generation seines Browsers an und löst damit das Versprechen der schnelleren Veröffentlichungszyklen ein.
Während die Arbeit an der Vorgängerversion über zwei Jahre in Anspruch genommen hat, haben die Programmierer nun das Entwicklungstempo binnen der vergangenen Wochen ordentlich angezogen. Der Grund für diesen Schritt: Google macht es mit fixen Releases seines Browsers Chrome bereits vor, nun sollen auch Firefox-Nutzer schneller in den Genuss neuer Features, verbesserter Stabilität und gesteigerter Performance kommen.
Mehr Power unter bekanntem Kleid
Während für Firefox 4 das komplette Design und die Nutzeroberfläche überarbeitet wurden, lassen sich grafisch in Firefox 5 keine großen Änderungen ausmachen. Lediglich im Menü "Datenschutz" findet sich ein neuer Eintrag: Die Funktion "Do not track". Dabei handelt es sich aber auch um einen alten Bekannten aus der Vorgängerversion. Das Feature war bislang nur gut in Firefox 4 versteckt und zudem deaktiviert. Das ändert sich nun. "Do not track" soll die ungewünschte Überwachung des Surf-Verhaltens von Nutzern durch Webseiten unterbinden. So hat der Surfer eine bessere Kontrolle über die Daten, die über ihn erhoben werden. Prinzipiell eine gute Idee, doch bleibt es den Seitenbetreibern selbst überlassen, ob sie dieser Aufforderung durch technische Maßnahmen nachkommen. Eine Verpflichtung seitens der Betreiber besteht nicht.
Während die Optik keine Überraschungen bietet, wurde unter der Haube des Browsers ordentlich an der Leistung geschraubt: Bis zu 26 Prozent mehr Performance kitzeln die Programmierer durch verbessertes Speicher- und Netzwerkmanagement aus der Software heraus. Außerdem werden Webseiten durch weiteres Tuning um bis zu 15 Prozent schneller angezeigt als noch in Firefox 4. Hinzu kommen neue Funktionen für bestimmte Web-Standards wie CSS3, verbesserte Leistung bei JavaScript und eine bessere Unterstützung von HTML5. Insgesamt bietet der neue Browser damit einen deutlichen Geschwindigkeitszuwachs gegenüber seinem Vorgänger.
Neue Funktionen leider Fehlanzeige
Grundlegend neue Features suchen Nutzer im neuen Firefox allerdings vergebens. Von den im Vorfeld der Entwicklung in Aussicht gestellten Funktionen findet sich leider keine Spur. Angekündigt war beispielsweise eine verbesserte Suchbox, in der Suchmaschinenanbieter farblich codiert werden, um dem Nutzer einen schnelleren Überblick zu verschaffen. Ebenfalls angedacht waren Menüs, deren Inhalte sich in Abhängigkeit der besuchten Webseite verändern konnten. So sollten Nutzer beispielsweise direkt im Browser Tweets bei Twitter oder Statusupdates bei Facebook absetzen können und verschiedene Social-Media-Accounts in einem eigenen Manager verwalten. Warum Mozilla diese Neuerungen nun doch zurückhält, ist nicht bekannt. Allerdings ist es sehr wahrscheinlich, dass die Features in die nächsten Versionen des Browsers Einzug halten werden.
Der Umstieg lohnt sich trotzdem
Gleiche Optik, keine wirklich neuen Funktionen: Firefox 5 wirkt wie ein klassisches Update seines Vorgängers. Dennoch bietet der Umstieg auf die neue Version zahlreiche Vorteile. Die größte Verbesserung liegt im System selbst, denn viele Fehler der Vorgängerversion wurden im Nachfolger behoben, anfällige Teile des Programms abgesichert oder zur Sicherheit ganz deaktiviert. Damit surfen Nutzer mit dem neuen Firefox auf jeden Fall sicherer im Netz. Außerdem kommt der neue Browser besser mit den vorhandenen Rechner-Ressourcen aus, was zu einer gesteigerten Performance führt. Und durch die verbesserten Ladezeiten von Webseiten verbringen Nutzer zudem weniger Zeit mit Warten auf den gewünschten Inhalt.
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