Die Bilder vom letzten Urlaub, die ersten Schritte vom Enkelkind oder einfach ein Rückblick über das letzte Jahr: Im Fotobuch lassen sich die digital aufgenommenen Bilder gut sortieren und zusammenfassen. Bei der Flut der Anbieter im Netz weiß man jedoch kaum, wo man nun sein Fotobuch erstellen soll. "Stiftung Warentest" hat zwölf Anbieter geprüft und bei acht davon klare Mängel festgestellt.
Wer digital Bilder aufnimmt, der drückt gerne mehrmals beim selben Motiv ab. Nach dem Urlaub muss man dann sortieren und letztendlich schaut man die Fotos doch selten noch einmal am Computer an. Wem es so geht, der greift womöglich zu einem Fotobuch: Schnell und einfach sind die Bilder hochgeladen und kurze Zeit später in gedruckter Form zur Hand.
"Stiftung Warentest" hat in der aktuellen Ausgabe zwölf Anbieter gecheckt. Geprüft wurden insbesondere wie gut Bild- und Verarbeitungsqualität und die automatische Bildoptimierung sind. Zudem gab es eine Bewertung hinsichtlich der Gestaltungsmöglichkeiten und der Warenkorbfunktion. Auch der Schutz der persönlichen Daten und die AGBs der Anbieter wurden unter die Lupe genommen.
Vor allem der Schutz der persönlichen Daten wurde einigen Fotobuch-Verkäufern in diesem Test zum Verhängnis. Bei den acht mangelhaft bewerteten Produkten gab es deutliche Sicherheitslücken.
Fotobuch-Anbieter: Discounter sichert sich den Titel
Testsieger ist mit dem Urteil "gut" (2,0) das Lidl/Picanova Fotobuch. Damit sichert sich eines der billigsten Angebote den Titel: Das Fotobuch mit 24 Seiten kostet nur 14,90 Euro. Einzig die Vielseitigkeit des Angebots schneidet befriedigend ab, der Rest wurde von den Testern als gut befunden. Ein Passwort muss bei diesem Anbieter acht Buchstaben lang sein.
Den zweiten Platz sichern sich mit einem geringen Abstand (Note 2,1) das Fotobuch von Aldi und von Saal Digital Fotoservice. Es folgt mit einer Bewertung von 2,3 das Produkt von Rossmann Fotowelt, hier ist der Basisschutz der persönlichen Daten aber nur befriedigend.
Acht Produkte sind "mangelhaft"
Der Rest der Produkte bekam nur die Endnote "mangelhaft". Etwas besser schnitten dabei das dm-Drogerie Markt "Paradies-Fotobuch", das Fotobuch von Pixum, sowie die Produkte von Cewe, FotoInsight und PosterXXL ab.
Eine Endnote von 5,0 oder schlechter vergaben die Tester an das Fotobuch von Tchibo, das ip.Labs Fujifilm Fotobuch und das Produkt von Myposter. Dabei ist das Schlusslicht mit 26,99 Euro für 24 Seiten bei einem Standard-Fotobuch eines der teuersten Produkte im Test.
Bei der Vielseitigkeit des Angebots stechen vor allem Cewe und FotoInsight positiv hervor: Beide sind als einzige im Test sehr gut.
Kurze Passwörter und falsche Bilder
Ein großes Manko ist bei allen mangelhaft bewerteten Diensten der Schutz der persönlichen Daten. Laut Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) sollte ein sicheres Passwort mindestens acht Zeichen beinhalten, bei Cewe, FotoInsight und Poster XXL war es aber möglich nur ein einziges Zeichen als Passwort zu nutzen. Bei Tchibo benötigt man immerhin drei Buchstaben.
Negativ fiel im Test auf, dass auch nach einer mehrfachen Falscheingabe des Passworts bei keinem Anbieter eingegriffen wurde. Normalerweise wird dem User dann häufig eine Mail geschrieben, die ihn auffordert das Passwort zu ändern oder eine Sicherheitsfrage muss beantwortet werden. Cewe, dm, FotoInsight, Pixum und PosterXXL sollen laut "Stiftung Warentest" bereits bei der Passwortsicherheit nachgebessert haben.
Einen groben Fehltritt leisten sich Fujifilm und Myposter: Bei beiden wurden versehentlich Fotos von Fremden an die Tester geschickt. Eine solche Sicherheitslücke gab deutlichen Punktabzug. Nachdem die Tester die Anbieter informiert habe, soll Fujifilm nun aber den Versandprozess automatisiert haben, um derartige Fehler zu vermeiden.
Gute Nachrichten für Qualitätsliebhaber
Während ganze acht Produkte bei der Sicherheit schlecht abschnitten, gibt es gute Nachrichten für diejenigen, für die Bildqualität zählt. Bei sieben Anbietern ist die Bild- und Verarbeitungsqualität gut: Lidl, Aldi, Rossmann, Pixum, Cewe, FotoInsight und Tchibo konnten mit den Bildern überzeugen. Nur ausreichend war die Qualität beim Schlusslicht Myposter.
Verwendete Quellen:
- Stiftung Warentest: "Fotobücher im Test"
- Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik: "Sichere Passwörter erstellen"
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