Paris (dpa) - Google wird aus seinem Innovationsfonds für Medien in einer ersten Runde 27 Millionen Euro an Projekte aus 23 europäischen Ländern ausschütten. Das kündigte Google-Chef Sundar Pichai in Paris an.

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Zu den Gewinnern gehört auch das Berliner Startup Spectrm, das Medienhäuser dabei unterstützt, Inhalte auf Instant-Messaging-Dienste wie Facebook Messenger oder Slack für eine individuelle Belieferung der Anwender zu bringen.

Die Aktion von Google ist Teil der "Digital News Initiative" (DNI), für die der Internetkonzern insgesamt einen Fördertopf von 150 Millionen Euro eingerichtet hat. Aus Deutschland haben bereits rund 30 Verlage die Mitarbeit an der DNI angekündigt: Neben den beiden Gründungsmitgliedern "Frankfurter Allgemeine Zeitung" und "Die Zeit" sind unter anderen auch Spiegel Online, der Bauer-Verlag, die Deutsche Welle, die Funke Mediengruppe, die "Neue Osnabrücker Zeitung", sowie die IT-Newsportale Heise und Golem mit an Bord.

Andere Verlage wie Axel Springer haben sich bewusst gegen eine Teilnahme an der DNI entschieden. Springer pocht darauf, dass Google auf Basis des Leistungsschutzrechts für Verlage Lizenzgebühren für Verlagsinhalte zahlt. Google lehnt eine entgeltpflichtige Nutzung der Presseinhalte auf seinen Seiten ab.

Zur ersten Runde der DNI-Förderung startete Google am Mittwoch die separate Darstellung von Nachrichtenseiten in der Google-Suche, die sich als so genannte Accelerated Mobile Pages (AMP) besonders schnell auf einem Smartphone laden. Mit dem offenen technischen Standard, der für eine vierfache Ladegeschwindigkeit sorgen soll, tritt Google unter anderem gegen die "Instant Articles" des Wettbewerbers Facebook an.

Zum Start des Projektes schalteten am Mittwoch Medien aus sechs europäischen Ländern ihre Seiten frei, die als Accelerated Mobile Pages für Mobilangebote optimiert wurden. Da es sich bei AMP um einen offenen Standard handelt, können aber nicht nur Medienseiten dieses Verfahren nutzen. So gibt es beispielsweise für das populäre Wordpress-System eine Erweiterung, mit der automatisch AMP-Seiten generiert werden können.

Pichai kündigte in Paris auch die Initiative "Project Shield" an, um insbesondere Newswebseiten und Online-Auftritte von kleineren Organisationen gegen sogenannte DDoS-Attacken zu schützen. Die Abkürzung DDoS steht für "Distributed Denial of Service" und beschreibt ein Verfahren, bei dem Webserver in einer abgestimmten Aktion mit unzähligen Datenanfragen aus unterschiedlichsten Quellen überflutet werden, bis sie in die Knie gehen. In der Vergangenheit wurden auch Medien-Website mit DDoS angegriffen, wenn sie kritische Berichte veröffentlicht hatten.  © dpa

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