Von virtuellen Superhelden bis zum Pixel-Bad-Boy: Die ganze Welt liebt Videospiel-Helden. Meistens geht es in den Games um die epische Geschichte, die Rettung der Prinzessin oder den schnöden, eigenen Vorteil. Doch ein kleiner Perspektiven-Wechsel und ein großes Augenzwinkern wirft manchmal ein völlig neues Licht auf die Vorbilder in den Kinderzimmern.

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Super Mario

Eigentlich ist die Geschichte des kleinen Nintendo-Klempners schnell erzählt: König Koopa hat Prinzessin Peach entführt und alle Bewohner des Pilzkönigreichs in Blöcke verwandelt. Der kleine Schnauzbartträger muss sich nun in klassischer Jump'n'Run-Manier durch diverse Level hangeln, um sich schließlich dem Bösewicht zu stellen und die Prinzessin zu retten.

Allerdings könnte man die Geschichte auch anders erzählen: Dann wird aus dem liebenswerten Nintendo-Maskottchen ein rachsüchtiger Gas- und Wasserinstallateur, der arme kleine Schildkröten quält und die Heimat der Bewohner verwüstet. Und alles nur, weil er nicht darüber hinwegkommt, dass seine Freundin ihn für den König der Schildkröten verlassen hat.

Portal

In Portal übernimmt der Spieler die Rolle der Protagonistin Chell. Sie wacht eines Tages in einer sterilen Testumgebung auf und wird von der Stimme des weiblichen Computerbösewichts GlaDOS begrüßt. Der Rechner zwingt sie zu zahlreichen Tests, die Chell mit Hilfe einer Portalkanone lösen muss.

Sieht man die Story jedoch aus der anderen Perspektive, ist man eine fiese Laborrate. Denn: Wissenschaft dient ja eigentlich im Zwecke der Menschheit. Als Chell weigert sich der Spieler jedoch hartnäckig an den wissenschaftlichen Versuchen GlaDOS' teilzunehmen. Wenn man einfach aufhören würde die Experimente zu sabotieren, wäre das ganze schneller vorbei und es würde keine schlimmen Schäden geben.

Pokémon

Eigentlich ist das Spiel Pokémon ja Kult. Als Pokémon-Trainer fangen und bilden Sie kleine Tier-ähnliche Kreaturen aus, die in winzigen Pokébällen leben. In Kämpfen gegen die Pokémon anderer Trainer gibt es dann Orden, Geld und Ruhm zu gewinnen.

Sieht man das Spiel jedoch aus einer anderen Perspektive, ist das Game gar nicht mehr witzig. Denn dann steht man auf einmal als grausamer Tierquäler da, der arme kleine Kreaturen fängt, sie bis zum K.O. gegeneinander kämpfen lässt und in mikroskopisch winzigen Gefängnissen gefangen hält.

Assassin's Creed

Als Assassine Ezio Auditore haben Sie in den "Assassin's Creed"-Spielen die Aufgabe eine Verschwörung aufzudecken und das Volk vor Ausbeutung zu retten. Dies geschieht natürlich durch unzählige Auftragsmorde an hochgestellten Bürgern, Politikern und Kirchenvertretern. Danach verschwinden Sie durch geschickte Täuschungsmanöver.

Oder aber: Als grausamer Massenmörder töten Sie die ehrenvollen Vertreter des Volkes und entkommen auf absurde Weise. Beispielsweise indem Sie in einen Heuhaufen springen, oder aufhören zu laufen und stattdessen langsam gehen.

Kirby

Putzig, bunt und quietschfidel: Nintendos Kult-Held Kirby. Der pinke Ball kann Gegner durch seinen Staubsaugermund aufnehmen und in sich behalten. Verschluckt er sie dann, erhält er deren Fähigkeiten. Diese gehen von Flammen, die er aus seinem Mund schießt, bis zur kompletten Transformation in einen Stein.

Anders betrachtet ist Kirby ein lebendiger Marshmallow, der unter schwerster Bulimie leidet. Mit unkontrollierbaren Fressattacken zieht er so seinen zerstörerischen Weg durch das Dream Land.

Zelda

Ein einsamer Held, dessen einzige Mission es ist, seine Prinzessin zu retten. Eigentlich sollte der Held Link aus der "The Legend of Zelda"-Reihe ja ein Musterbeispiel an Tadel und Anstand sein.

Doch aus einer anderen Perspektive betrachtet wirkt das doch ganz anders. Link ist ein verwirrtes Kind auf Abenteuerkurs. Dabei denkt er, die beste Art, die Welt zu retten, ist es, die Bewohner kleiner Dörfer zu nerven. Dies schafft er unter anderem durch das Zerbrechen ihrer Krüge und das Töten der Hühner. Anschließend geht man Fischen.

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