Stamford (dpa) - Die PC-Verkäufe schrumpfen Marktforschern zufolge nach jahrelanger Talfahrt in den kommenden Jahre nicht weiter. Für das Jahr 2019 rechnet die Analysefirma Gartner mit dem Absatz von 273 Millionen Personal Computer nach 270 Millionen Geräten im vergangenen Jahr.
Der Rückgang bei klassischen Notebooks und Desktop-Rechnern werde durch den Anstieg bei der Geräteklasse der besonders leichten und dünnen Ultramobiles ausgeglichen. Kleinere Anbieter würden es allerdings weiterhin immer schwerer haben, mit den großen Playern mitzuhalten, sagte Gartner-Analyst Ranjit Atwal der Deutschen Presse-Agentur zur Vorstellung der Zahlen.
Während die Verkäufe an Privatleute nach wie vor rückläufig seien, sorge der Austausch von Computern in Unternehmen für die Stabilität in dem Markt. Verbraucher neigten eher dazu, PCs durch Smartphones und Tablets zu ersetzen. Der Vision, dass Tablets den Computer verdrängen können, ist aus Sicht von Atwal unterdessen die Luft ausgegangen. "Die Nutzer stellen fest, dass sie Kompromisse machen müssen, wenn sie versuchen, einen PC durch ein Tablet zu ersetzen", argumentierte er.
Der Gartner-Analyst ist auch skeptisch bei Versuchen, das Smartphone als PC-Ersatz zu etablieren. Eine Hürde sei, dass viele Produktivitäts-Anwendungen gar nicht erst auf den Mobilgeräten installiert seien. Zuletzt zeigte Samsung ein Dock für sein neues Top-Smartphone Galaxy S8, mit dem man es an Monitor und Tastatur anschließen und zum Beispiel E-Mails verschicken kann.
Zugleich könne der Trend, dass Computer in Unternehmen über Cloud-Profile von verschiedenen Personen benutzt werden, dazu beitragen, dass die Hardware schneller ausgetauscht werden müsse. "Wenn keiner sich für ein Gerät verantwortlich fühlt, geht man auch weniger sorgfältig damit um", sagte Atwal.
Das Wachstum im Handy-Markt wird nach Einschätzung von Gartner zwar weitergehen, aber deutlich langsamer als in den vergangenen Jahren. Für 2019 rechnen die Analysten mit 1,95 Milliarden verkauften Mobiltelefonen nach 1,89 Milliarden Geräten im vergangenen Jahr.
Können Mini-PCs ausgewachsene Desktop-Rechner ersetzen?
Es muss nicht immer ein Tower sein: Mini-PCs in Gehäusen, die nur die Ausmaße einer Saftpackung haben, können ausgewachsene Desktop-Rechner nach Ansicht von Experten durchaus ersetzen. Mini-PCs gebe es in Office-Varianten sogar mit Intels aktuellen Core-i-Desktop-Prozessoren der sogenannten Kaby-Lake-Generation, berichtet das "c't"-Magazin (Ausgabe 8/2017), das diese PC-Kategorie unter die Lupe genommen hat. Allerdings arbeiten diese Rechner mit reduziertem Takt, um die Balance zwischen guter Rechenleistung, Abwärme und Betriebsgeräusch zu wahren.
Das klappt den Experten zufolge auch so lange gut, wie die Minis nur mit Office-Aufgaben zu tun haben. Wer die kleinen Rechner mit Volllast-Aufgaben triezt, erntet mitunter ein lautes Röhren von den an am Limit arbeitenden Kühlsystemen. Käufer sollten außerdem bei SSD-Konfigurationen auf die Güte des verbauten Flash-Massenspeichers achten. Im Test fielen Modelle mit einer langsamen Schreibrate negativ auf: Sie kamen nur auf das Niveau herkömmlicher Festplatten. © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.