Die Facebook-Seite von Pegida mit mehr als 200.000 Followern ist vom Netz genommen worden. Die Anhänger des politischen Bündnisses reagieren empört.
Der wohl wichtigste Internetauftritt von Pegida ist auf Facebook nicht mehr zu finden. Laut Pegida-Mitbegründer Siegfried Daebritz hat das inhaltliche Gründe - Facebook habe die Seite vom Netz genommen.
Der Auftritt würde "nicht den Nutzungsbedingungen von Facebook und den Gemeinschaftsstandards" entsprechen, schrieb er auf seiner eigenen Facebook-Seite. Das ist die Standardformulierung, die Facebook verwendet, wenn es Inhalte löscht. Ganz egal aus welchen Gründen.
Anschließend versuchten Pegida-Gegner die Gunst der Stunde zu nutzen. "Zeig Rassismus die rote Karte", prangte plötzlich unter gewohnter Adresse, die Unbekannte offensichtlich nach der Entfernung der "offiziellen" Pegida-Seite durch Facebook mit dem alten Namen neu angemeldet hatten. "Es ist endgültig! Pegida wurde von Facebook gesperrt. Und damit der Lutz (Bachmann) nicht mehr auf dumme Gedanken kommt hab ich mir die Facebookadresse (...) gesichert", hieß es in einem Post.
Pegida-Seite wurde wohl endgültig gesperrt
Die Tatsache, dass sich ein anderer Facebook-Nutzer die ursprüngliche Pegida-Adresse sichern konnte, lässt nur einen Schluss zu: Facebook hat die Seite mit ihren über 200.000 Likes endgültig gelöscht.
Das Pegida-Bündnis wich unmittelbar auf andere Facebookseiten aus, mehrere Ableger sind nun online. Einer hat schon jetzt erneut weit über 20.000 Fans.
Einen Schuldigen hat Pegida schnell ausgemacht: "Offenbar hat Herr
Tausende Beschwerden über Auftritt von Pegida
Gleichzeitig erreichten Facebook über Monate hinweg Tausende Beschwerden über die Pegida-Seite. Denn: Jeder Nutzer kann auf Facebook eine Seite melden, wenn er der Meinung ist, dass diese von Facebook entfernt werden sollte.
Die Pegida-Gegner scheinen diese Runde im Kampf gegen das Bündnis gewonnen zu haben. Doch die nächste steht schon an: Auf den neuen Facebook-Auftritten Pegidas geht es nicht gesitteter zu als auf der alten Seite. Im Gegenteil. Denn die Pegida-Anhänger sehen sich in ihrer Meinung bestätigt, von der "Lügenpresse" und der Politik ungerecht behandelt zu werden. Sie reagierten empört auf die Löschung der Seite. (sw)
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