Samsung nahm sich einen Monat mehr Zeit als sonst für sein neues Flaggschiff-Modell Galaxy S8. Der Marktführer aus Südkorea braucht einen innovativen Hit, um den Image-Schaden nach den brennenden Batterien des Modells Note 7 zu reparieren.

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Smartphone-Marktführer Samsung will am Mittwoch ein neues Spitzen-Modell vorstellen und damit auch aus dem Schatten des Debakels um die brennenden Akkus des Galaxy Note 7 treten.

Samsungs nächstes Flaggschiff-Smartphone Galaxy S8 soll bei einem Event in New York präsentiert werden (ab 17:00 Uhr MESZ).

Medienberichten zufolge soll es einen noch etwas größeren Bildschirm bekommen, zum Teil auch mit Gesten gesteuert werden können und sich per Augen-Scan entsperren lassen. Zudem wird in dem Gerät Samsungs neuer persönlicher Assistent "Bixby" integriert, wie der südkoreanische Konzern bereits ankündigte.

Großes Display, kleines Gehäuse

Die Galaxy-S-Modelle sind traditionell die schärfste Konkurrenz für Apples iPhone, das im Geschäft mit teuren Smartphones führt. Bisherigen Berichten zufolge will Samsung dabei einige Innovationen, die zum Herbst auch von nächsten iPhone erwartet werden, früher auf den Markt bringen.

So soll das Display fast die gesamte Vorderseite des Geräts ausfüllen, mit nur geringen Rändern. Wie das technisch gelöst werden kann, machte bereits im vergangenen Jahr der chinesische Anbieter Xiaomi vor.

Das erlaubt es auch, den Bildschirm größer zu machen, ohne dafür wie früher auch das Gehäuse entsprechend erweitern zu müssen.

So soll das Galaxy S8 unter anderem nach Informationen der Website "WinFuture" in der Standard-Ausführung ein Display mit einer Diagonale von 5,8 Zoll (14,7 cm) bekommen - und mit 6,2 Zoll in der "Plus"-Variante. Das aktuelle iPhone 7 kommt jeweils auf 4,7 und 5,5 Zoll.

Für Samsung geht es um viel

Für Samsung geht es diesmal auch darum, das Fiasko mit den Akku-Bränden seines Galaxy Note 7 im vergangenen Herbst hinter sich zu lassen. Das Galaxy S8 wird ungefähr einen Monat später als sonst üblich vorgestellt, weil sich Samsung nach dem Debakel mehr Zeit ließ.

Der doppelte Rückruf des Note 7 und die branchenweit erste Einstellung eines Smartphone-Modells aus Sicherheitsgründen brachten einen beträchtlichen Image-Schaden und eine finanzielle Belastung von umgerechnet fünf Milliarden Euro.

Zudem schlug damit Samsungs Plan fehl, im wichtigen Weihnachtsgeschäft Apples iPhone 7 ein frisches Top-Geräte entgegenzustellen.

Der Anteil von Samsung am Smartphone-Markt sank nach Berechnungen von Analysten von fast einem Viertel an die Marke von 20 Prozent - und Apple dürfte sich im Weihnachtsquartal auch knapp an die Spitze geschoben haben.

Auf Jahressicht kann Samsung aber vor allem dank der günstigeren Modelle die Krone des weltgrößten Smartphone-Herstellers halten. Zugleich bekommt der südkoreanische Konzern im Hochpreis-Bereich aber neue Konkurrenz von Google mit seinem Modell Pixel.  © dpa

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