Viele Wetter-Apps lassen die Nutzer im Regen stehen. Stiftung Warentest hat acht Applikationen hinsichtlich Wettervorhersage, Handhabung und Datenschutz unter die Lupe genommen und kommt zu zwiespältigen Ergebnissen.

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Nur vier der mobilen Dienste liefern zuverlässige Wetterprognosen. Sechs Apps versagen zudem beim Datenschutz. Sie versenden mehr Daten über den Nutzer und sein Gerät, als zur Erfüllung ihrer Aufgabe notwendig ist.

Die Tester nahmen acht Miniprogramme für iPhone 5 und das Betriebssystem iOS 6 unter die Lupe. Alle Probanden sind außerdem für Android verfügbar. Zwei Monate lang sammelte Stiftung Warentest an neun Standorten weltweit Wetterdaten: Die Informationen für Tageshöchst- und Tagestiefstwerte sowie Niederschläge hielten die Experten fest.

Im Vergleich mit den Vorhersagen der Apps zeigt sich, dass die Niederschlagsprognosen besonders ungenau sind. Stiftung Warentest kritisiert darüber hinaus die schlechte Darstellungsweise der Niederschläge, denn Bilder oder Prozentangaben sind häufig zu ungenau. Besser sei ein Niederschlagsradar, der zeigt, wie sich Regenwolken ausbreiten. Fünf Apps bieten diese Funktion an.

Problem Datenschutz

Die getesteten Wetter-Apps senden Daten des Nutzers, die für Funktion des Dienstes nicht notwendig sind. Dabei geht es um Informationen über den Nutzer und sein Nutzungsverhalten. So wird beispielsweise der jeweilige Aufenthaltsort aufgezeichnet. Viel Dienste versenden auch persönliche Daten wie die Gerätenummer des Handys, die teilweise sogar an Drittfirmen geht. Der Nutzer merkt davon nichts. Unkritisch sind nur der auf iPhones vorinstallierte Wetter-Dienst und die WetterOnline-App - das gilt aber nicht für die Android-Versionen.

Testergebnis: Nur zwei Mal "gut"

Alle Apps sind einfach zu laden und zu bedienen. Testsieger ist die Wetter-App WeatherPro. Die ist zwar als einzige nicht kostenlos, hat dafür aber viel zu bieten: Wassertemperaturen, Satellitenbilder und grafische Darstellungen, die die Entwicklung des Wetters während der Woche anschaulich präsentieren. Ebenfalls gut in Punkto Prognose ist Wetter.info. Beide Apps speichern nur die Nutzerdaten, die die App zur Funktion benötigt. Bei Wetter.com und Wetter.de, die auch gute Prognosen liefern, müssen die Nutzer Abstriche im Datenschutz machen. Stiftung Warentest stuft sie als kritisch ein. Verlierer im Test ist Weather Channel. Der Dienst lieferte die schlechtesten Vorhersagen und ist zudem auch sehr unübersichtlich. Fazit: Als Nutzer muss man sich zwischen zuverlässiger Wettervorhersage oder Datenschutz entscheiden. (ake)

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