Berlin - Viele Menschen in Deutschland sind momentan wohl relativ gut vor einem schweren Corona-Verlauf geschützt - zumindest was die aktuell dominierende BA.5-Variante angeht. Das geht aus Zwischenergebnissen einer vom Bund geförderten repräsentativen Immunstudie hervor, die das Bundesforschungsministerium veröffentlichte.
Demnach haben 19 von 20 Menschen in Deutschland eine Grundimmunität gegen das Coronavirus entwickelt - entweder durch Impfung oder durch Infektion.
In der Untersuchung wurden von Universitätskliniken und Forschungszentren erhobene Daten von mehr als 25.000 Menschen zu Immunität, Impfquote und durchgemachten Infektionen zwischen Juni und September 2022 zusammengeführt.
In der Studie heißt es, die Daten legten nahe, dass in den meisten Altersgruppen bei einer Mehrheit der Menschen vermutlich ein moderater bis hoher Schutz gegen einen schweren Verlauf einer Covid-19-Erkrankung mit der aktuell in Deutschland dominierenden Omikron BA.5-Variante bestehe. "Die gute Nachricht: 95 Prozent der Bevölkerung besitzen bereits Antikörper gegen das Coronavirus", sagte Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP).
Zu möglicherweise wieder schärferen Corona-Maßnahmen, wie sie derzeit diskutiert werden, äußerte sie sich vor diesem Hintergrund skeptisch: Die Länder müssten nur dann auf zusätzliche Maßnahmen zurückgreifen, falls sich eine neue, gefährlichere Variante durchsetzen sollte.
Die Studienautoren weisen allerdings auch darauf hin, dass selbst bei dem vergleichsweise klein wirkenden Anteil von Menschen mit geringem Schutz Belastungen im Gesundheitswesen auftreten können, wenn viele davon versorgt werden müssen. Zudem haben sich der Untersuchung zufolge viele ältere Menschen noch keine vierte Impfung abgeholt, wie von der Ständigen Impfkommission empfohlen.
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