Berlin - Sind das vielleicht Affenpocken? Wer auffällige Flecken und Pusteln auf der Haut hat, mag sich diese Frage stellen. Eine erste Einschätzung können sich Betroffene mithilfe der PoxApp von der Berliner Charité holen.
Wer die Internetseite aufruft, wird zuerst anhand von Beispielbildern nach seinem Hautausschlag gefragt. Danach gibt es die Möglichkeit, direkt mit dem Smartphone ein Bild von den eigenen Pusteln aufzunehmen.
App schätzt ein und berät
Die App wertet die Antworten und das Foto aus. Die Daten bleiben laut dem Berlin Institute of Health in der Charité (BIH) auf dem Smartphone und der Nutzer anonym. Innerhalb von wenigen Minuten kommt eine personalisierte Risikobewertung samt Empfehlung, was als Nächstes zu tun ist.
Um einzuschätzen, wie wahrscheinlich eine Infektion mit Affenpocken ist, wurde die Künstliche Intelligenz der App mit Tausenden Haut-Bildern trainiert und getestet. Sie könnte helfen, eine Infektion früh zu erkennen und so zu verhindern, dass weitere Personen angesteckt werden.
Übertragung durch engen Kontakt
Auch wenn nur wenige Menschen an den Affenpocken sterben, verursachen sie nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) doch teilweise starke Schmerzen und es können Narben zurückbleiben.
Das Virus wird vor allem durch engen Kontakt von Mensch zu Mensch übertragen. Schwangere können es an ihr ungeborenes Kind oder bei der Geburt weitergeben.
Neun von zehn Erkrankten haben Pusteln
Erkrankte können Fieber haben sowie Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen und geschwollene Lymphknoten. Über 90 Prozent der Patienten haben die typischen Flecken und Pusteln, die mit der Zeit verkrusten und abfallen. Sie sind etwa zwei bis vier Wochen vorhanden und heilen von selbst ab.
Der Ausschlag tritt vor allem an Gesicht, Handflächen und Fußsohlen auf. Es sind aber auch Haut- und Schleimhautveränderungen an Mund, Genitalien und Augen möglich. © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.