- Hodenkrebs ist zwar eine seltene Krebsart, aber die häufigste Tumorerkrankung bei jungen Männern: Sie tritt vor allem im Alter zwischen 25 und 45 Jahren auf.
- Besonders wichtig ist die Früherkennung: Männer sollten ihre Hoden regelmäßig selbst abtasten.
- Die Prognose bei Hodenkrebs ist gut: Nach fünf Jahren leben noch etwa 97 Prozent der Männer, bei denen Hodenkrebs festgestellt worden ist.
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Was ist Hodenkrebs eigentlich?
Hodenkrebs ist eine bösartige Erkrankung: Sie beginnt in einem der beiden Hoden. Von dort aus kann der Krebs auch in die Nebenhoden und die Samenleiter wandern und sich weiter im Körper verbreiten.
Was sind die Symptome?
Hodenkrebs macht zunächst keine Symptome. Oft fällt aber betroffenen Männern selbst auf, dass ein Hoden geschwollen ist oder eine schmerzlose Verhärtung hat.
Zu den Alarmsignalen für Hodenkrebs gehört es, wenn Schmerzen auftreten oder die Hoden sich schwer anfühlen. Auch wenn die Brustdrüsen an einer oder beiden Brüsten anschwellen, kann das auf einen Hodenkrebs hinweisen. Ist die Erkrankung weiter fortgeschritten, kann es außerdem zu Rückenschmerzen kommen, weil Lymphknoten vergrößert sind.
Wichtig: Wenn jemand unter solchen Beschwerden leidet, heißt das nicht automatisch, dass er an Hodenkrebs leidet. Auch eine Nebenhodenentzündung kann beispielsweise zu Schmerzen und Schwellungen führen. Es ist aber wichtig, die Beschwerden schnell abklären zu lassen.
Was sind Ursachen für Hodenkrebs?
Als gesichert gilt es, dass ein Hodenhochstand ein Risikofaktor für Hodenkrebs ist. Zudem haben Männer, die in einem Hoden bereits einen Hodentumor hatten, ein höheres Risiko dafür, dass sich auch im gesunden Hoden ein Tumor entwickelt.
Darüber hinaus haben Söhne und Brüder von Erkrankten familiär bedingt ein höheres Risiko, ebenfalls an Hodenkrebs zu erkranken. Außerdem gibt es genetisch bedingte Störungen, die das Risiko für Hodenkrebs erhöhen.
Wie kann man vorbeugen?
Direkt vorbeugen kann man nicht. Aber je früher Hodenkrebs erkannt wird, desto besser sind die Behandlungsmöglichkeiten und damit die Chancen, den Krebs zu besiegen. Jugendliche und Männer sollten deshalb ab der Pubertät ihre Hoden regelmäßig selbst abtasten. Wie das geht, zeigt etwa die Deutsche Gesellschaft für Urologie in Kooperation mit dem Berufsverband der Deutschen Urologen.
Wer eine Veränderung feststellt, sollte so schnell wie möglich einen Urologen oder eine Urologin aufsuchen. Schätzungen zufolge werden etwa 80 Prozent der Hodentumore in einem Frühstadium selbst erkannt.
Ab einem Alter von 45 Jahren haben Männer außerdem einmal im Jahr einen Anspruch darauf, bei der Krebsvorsorge ihre Geschlechtsorgane untersuchen zu lassen.
Wie häufig ist Hodenkrebs?
Das Robert Koch-Institut nennt in seinem Zentrum für Krebsregisterdaten für das Jahr 2018 4.160 Neuerkrankungen. Die Erkrankung gehört damit zu den selteneren Krebsarten. Schätzungen zufolge leben in Deutschland etwa 120.000 Männer, bei denen jemals ein Hodenkrebs festgestellt worden ist.
Wann bekommt man Hodenkrebs?
Viele Krebsarten treten vor allem im höheren Lebensalter auf. Hodenkrebs ist eine Ausnahme: Die meisten Fälle gibt es im vergleichsweise jungen Alter zwischen 25 und 45 Jahren. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei 37 Jahren. Dem Robert Koch-Institut zufolge ist Hodenkrebs in dieser Altersgruppe der häufigste bösartige Tumor bei Männern.
Wie kann Hodenkrebs behandelt werden?
Je nachdem, wie weit der Krebs schon fortgeschritten ist, kommen unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten infrage. Der erste Schritt bei der Behandlung ist meistens eine Operation. Dabei wird der befallene Hoden entfernt.
Welche weiteren Behandlungsmethoden dann sinnvoll und notwendig sind, hängt davon ab, wie weit der Krebs schon fortgeschritten ist: Möglich sind etwa eine Strahlentherapie, eine Chemotherapie oder auch eine Kombination beider Behandlungen. In manchen Fällen können Patienten nach der Operation auch zunächst einmal abwarten, sofern sie sehr regelmäßig und sorgfältig zu Kontrolluntersuchungen gehen.
Die Behandlung von Hodenkrebs kann die Fruchtbarkeit beeinflussen. Jungen Männern wird deshalb oft dazu geraten, sicherheitshalber Samen in einer Samenbank zu lagern. Sollte es durch die Behandlung Einschränkungen bei der Fruchtbarkeit geben, kann das Sperma bei einem Kinderwunsch wieder aufgetaut werden.
Wie ist die Prognose bei Hodenkrebs?
Laut dem Zentrum für Krebsregisterdaten werden etwa 86 bis 89 Prozent der Hodenkrebstumore im Stadium I und II festgestellt, also in einem Stadium, in dem die Lymphknoten noch nicht befallen sind und sich auch noch keine Metastasen gebildet haben.
Die Prognose ist entsprechend günstig: Nach fünf Jahren lebten noch 97 Prozent der Männer, bei denen Hodenkrebs diagnostiziert worden war.
Verwendete Quellen:
- Jochen Bertz, Nina Buttmann-Schweiger, Klaus Kraywinkel: Epidemiologie bösartiger Hodentumoren in Deutschland, in: Onkologe 23, S. 90-96, 2017
- Robert Koch-Institut: Zentrum für Krebsregisterdaten, Hodenkrebs (Hodenkarzinom),
- Deutsche Gesellschaft für Urologie in Kooperation mit dem Berufsverband der Deutschen Urologen: Hodenkrebs. Selbstuntersuchung der Hoden: So geht’s.
- Deutsche Gesellschaft für Urologie in Kooperation mit dem Berufsverband der Deutschen Urologen: Hodenkrebs: Symptome
- Deutsche Krebsgesellschaft: Früherkennung von Hodenkrebs
- Deutsche Krebsgesellschaft: Hodenkrebs – Behandlungsmethoden
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