Eine Schwangerschaft bringt auch Veränderungen der Ernährung mit sich, etwa in Bezug auf den Alkoholkonsum: Sind beispielsweise alkoholfreies Bier und Sekt erlaubt? Oder schadet man auch damit dem ungeborenen Kind?
Alkoholgenuss sollte während einer Schwangerschaft grundsätzlich vermieden werden, da eine direkte körperliche Verbindung zwischen der Mutter und dem sich entwickelnden Kind besteht. Fast alles, was sie zu sich nimmt, gelangt daher auch in den Blutkreislauf des ungeborenen Kindes. Aber sind alkoholfreies Bier, Sekt und Wein dann eine sichere Alternative während der Schwangerschaft?
Hierzu muss man wissen: Getränke, die in Deutschland als "alkoholfrei" verkauft werden, dürfen bis zu 0,5 Volumenprozent Alkohol enthalten. Nur wenn explizit "ohne Alkohol" auf der Flasche steht, ist kein Alkohol enthalten. Biere, die mit 0,0 Prozent beworben werden, können hingegen bis zu 0,03 Volumenprozent Alkohol haben. Zum Vergleich: "Normales" Bier hat ungefähr fünf, die meisten Weine und Sekt etwa zwischen 12 und 14 Volumenprozent.
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Wie "Ökotest" berichtet, hat eine Analyse der Chemischen und Veterinäruntersuchungsämter (CVUA) Stuttgart von über 110 Proben von alkoholfreiem Sekt und vergleichbaren Produkten zwischen 2019 und 2021 ergeben, dass keines der getesteten Produkte die erlaubte Menge von 0,5 Volumenprozent überschritt, zwei Drittel hatten sogar nur einen Alkoholgehalt von unter 0,1 Volumenprozent.
Eine Untersuchung des niedersächsischen Landesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) von 130 Proben alkoholfreier Biere habe jedoch ergeben, dass in einem Fall der erlaubte Gehalt mit etwa 1,5 Volumenprozent um das Dreifache überschritten wurde.
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Alkoholkonsum in der Schwangerschaft hat Folgen für das Kind
Daher ist es für Schwangere ratsam, auch auf alkoholfreies Bier, Sekt und ähnliche Getränke zu verzichten. Klaus Doubek, Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte e.V. (BVF) erklärt gegenüber "Ökotest": "Zum Schutz des ungeborenen Kindes sollten Schwangere keinen Alkohol zu sich nehmen, das gilt für Alkohol in jeder Form, in jeder Dosierung und zu jeder Zeit der Schwangerschaft. Aus wissenschaftlicher Sicht kann kein Grenzwert beschrieben werden, unterhalb dem Alkoholkonsum unbedenklich wäre."
Wenn während der Schwangerschaft Alkohol konsumiert wird, erhöht sich das Risiko für schwerwiegende lebenslange Folgen für das Kind. Die häufigste Form ist das Fetale Alkoholsyndrom (FAS). Durch den Alkohol können die körperliche und geistige Entwicklung des Fötus beeinträchtigt werden, was bei betroffenen Kindern zu Entwicklungsverzögerungen, Lernschwierigkeiten oder Hör- und Sehproblemen führen kann.
Deswegen wurde beispielsweise die Initiative "Verantwortung von Anfang an" ins Leben gerufen, die unter anderem vom Berufsverband der Frauenärzte e.V. (BVF) unterstützt wird. Mit einer Broschüre und einem Leitfaden sollen werdende Mütter und Angehörige über Risiken aufgeklärt werden.
Korrektur: In einer früheren Version des Artikels haben wir geschrieben, dass die Initiative "Verantwortung von Anfang an" vom Berufsverband der Frauenärzte ins Leben gerufen wurde. Das ist nicht korrekt, wir haben den entsprechenden Absatz überarbeitet. © 1&1 Mail & Media/spot on news
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