- Nach überstandener Corona-Infektion können es Sportlerinnen und Sportler kaum erwarten, das Training wieder aufzunehmen.
- Zu frühe oder zu intensive Workouts bergen allerdings Risiken.
- Das gilt es beim Wiedereinstieg zu beachten.
Fällt der Corona-Test endlich wieder negativ aus, möchten viele umgehend auch wieder die Sportschuhe schnüren. Dabei ist jedoch Vorsicht geboten. "Sportler sollten COVID-19 nicht unterschätzen, auch wenn sie keine Symptome hatten", mahnt Prof. Martin Halle, Direktor der Präventiven Sportmedizin und Sportkardiologie der Technischen Universität München.
Der Experte rät deshalb sämtlichen Erkrankten zu einer Sportpause. Wie lange diese andauern sollte, hängt von der Schwere des Krankheitsverlaufs ab. Bei asymptomatischen Personen empfiehlt das Klinikum, eine Woche zu pausieren und sich danach langsam wieder heranzutasten. Nach circa zwei Wochen kann wieder wie gewohnt trainiert werden. Personen mit milden Krankheitsanzeichen wie Husten oder Fieber sollten mindestens zwei Wochen auf körperliche Belastung verzichten.
Diese zwei Wochen gilt es einzuhalten, da eine Corona-Erkrankung zwei Phasen durchläuft: "In der ersten Phase bin ich positiv getestet. Nach einer Woche ungefähr kommt es dann durch das eigene Immunsystem zu einer zweiten Reaktion. Das heißt, ich kann schon wieder negativ sein vom Test her, aber ich habe diese zweite Reaktion, und die ist auch nicht zu unterschätzen", erklärt Professor Halle. Müdigkeit, zu hoher Puls oder Luftknappheit sind immer Warnsignale und müssen ernst genommen werden.
"Falscher Ehrgeiz kann lebensgefährlich sein"
Bei schweren Erkrankungen mit Entzündungen der Lunge oder des Herzmuskels sind längere Erholungsphasen von bis zu drei Monaten sowie eine ärztliche Betreuung erforderlich. "Falscher Ehrgeiz kann lebensgefährlich sein", warnt Martin Halle. Denn eine verschleppte Lungen- oder Herzmuskelentzündung kann langfristigen Schäden verursachen. Um diese auszuschließen, sollten sich Freizeit- und Leistungssportler nach einer Corona-Infektion durchchecken lassen, bevor sie wieder anfangen zu trainieren. Nach einem längeren Ausfall bezahlen oder bezuschussen einige Krankenkassen eine einmalige sportmedizinische Untersuchung.
Für alle anderen heißt es: auf den eigenen Körper hören und geduldig sein. Krank sollte grundsätzlich sollte nicht trainiert werden. © 1&1 Mail & Media/spot on news
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