"Liebe Debbie, trotz regelmäßigem Ausdauertraining wurde bei mir Bluthochdruck diagnostiziert und ich muss Betablocker nehmen. Mit welchen Auswirkungen der Medikamente aufs Laufen muss ich rechnen?" Gerald

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Lieber Gerald! Betablocker sind Medikamente, die den Blutdruck, aber auch den Puls senken. Ein dauerhaft erhöhter Blutdruck schädigt die Gefäße, deshalb sollten erhöhte Ruheblutdruckwerte behandelt werden, wie es bei dir der Fall zu sein scheint. Sportliche Betätigung führt auch bei Gesunden zu einem kurzzeitigen Anstieg des Blutdrucks und des Pulses.

Wenn du dein Training anhand deiner Herzfrequenz steuerst, kann es also sein, dass du feststellen wirst, dass sich deine Zielherzfrequenzen für die Trainingsbereiche (regenerativ, Grundlagenstufe 1, Grundlagenstufe 2, wettkampfspezifische Ausdauer) verändern. Deine maximale Herzfrequenz kann unter der Einnahme von Betablockern demnach niedriger sein, obwohl du dich genauso anstrengst. Dies kann insofern gefährlich werden, als dass du fälschlicherweise den Eindruck bekommst, dein Training wäre nicht (mehr) anstrengend genug, und es dann eventuell übertreibst.

Tatsächlich reagiert jeder aber etwas anders auf Betablocker, sodass keine Pauschalaussage getroffen werden kann, um wie viel Prozent niedriger die Herzfrequenz bei der gleichen Belastung nun ausfällt. Wenn du sichergehen möchtest, solltest du bei einem Sportmediziner einen Stufentest absolvieren, wenn du deine Medikamente eingenommen hast, und anhand dieser Werte dann deine Trainingsherzfrequenzbereiche festlegen.

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Ansonsten passe deine Belastung nach deinem subjektiven Anstrengungsgefühl an: Wenn du beim Dauerlauf nicht mehr reden kannst, ist die Belastung wahrscheinlich zu groß! Solltest du Probleme mit den Medikamenten haben oder Nebenwirkungen feststellen, so frage deine Ärztin oder deinen Arzt, ob die Dosierung und das Präparat für dich geeignet sind oder ob eine Umstellung dir in diesem Falle helfen könnte.  © Runner’s World