Ein neuer Trend schwappt aus den USA herüber: Yoni Cucumber Cleanse. Dabei wird die Vagina mit einer Gurke "gereinigt". Die Schleimhäute sollen auf diese Weise wichtige Mineralstoffe und Vitamine aufnehmen. Außerdem soll diese Art der Reinigung zu einem angenehmen Intimgeruch verhelfen. Experten warnen allerdings davor.
Gurken sind gesund - auch für die Scheide. Das jedenfalls behaupten die Anhängerinnen des Yoni Cucumber Cleanse. Das Wort "Yoni" ist Sanskrit und bedeutet übersetzt Vagina.
Bei den Anhängerinnen dieses Trends handelt es sich vor allem um YouTuberinnen und Bloggerinnen aus den USA. Diese erklären in ihren Beiträgen auch genau, wie die Reinigung funktionieren soll.
Frauenärzte warnen vor dem Trend
Frauenärzte in den USA warnen allerdings vor diesem Trend: Eine Gurke reinige die Scheide nicht, sondern könne im Gegenteil Infektionen fördern.
Selbst wenn man sie abwasche und gut schäle, könnten sich weiter Bakterien auf dem Gemüse befinden.
Auch Dr. Christian Albring, Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte und niedergelassener Frauenarzt in Hannover, sagt: "Alle Hausmittel, die in der Vagina angewendet werden, sind ungeeignet."
Das gelte für Gurken, aber auch für andere Mittel wie Knoblauch, Essig oder Honig. Sie alle seien nicht geeignet, um Infektionen zu verhindern "oder auf andere Weise zur Gesundheit der Vagina beizutragen".
Intimhygiene mit warmem Wasser ist ausreichend
Grundsätzlich empfehlen Gynäkologen eine sanfte Intimhygiene, da die Scheide sich selbst reinigt. Es ist ausreichend, diesen Bereich einmal am Tag mit warmem Wasser zu waschen.
Auf keinen Fall sollten Frauen ihren Intimbereich mit Duschgel reinigen. Das stört das natürliche Gleichgewicht und kann so zu Infektionen führen.
Wem Wasser nicht ausreicht, der kann auch eine Intimreinigungslotion verwenden. Diese Mittel haben einen anderen ph-Wert als Duschgel (in der Regel 4 bis 4,5) und entsprechen eher dem des Intimbereichs.
Ein gewisser Eigengeruch ist allerdings völlig normal – ihm sollte man nicht mit einer Gurke zu Leibe rücken. Falls der Geruch ungewöhnlich stark ist, könnte eine Infektion mit Bakterien oder Pilzen vorliegen.
Die sollte man aber auf keinen Fall in Eigenregie zu behandeln versuchen, sondern auf jeden Fall zum Arzt gehen.
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.