- Jeder Mensch greift täglich zur Zahnbürste.
- Doch wie funktioniert eigentlich die gründliche Mundhygiene? Welche Technik beim Zähneputzen ist die richtige? Und wie wichtig ist das Verwenden von Zahnseide?
- Hier finden Sie Antworten auf diese Fragen.
Mit folgendem Alltagsproblem hat wohl jeder einmal zu kämpfen: Nach dem Essen hängen Speisereste zwischen den Zähnen. Nicht immer hat man dann jedoch die Gelegenheit, sich die Zähne zu putzen. "Das ist auch nicht unbedingt nötig", sagt der Zahnarzt Joachim Hüttmann.
Zweimal am Tag ist der Griff zur Bürste aber unverzichtbar: Morgens nach dem Frühstück und abends vor dem Schlafengehen – wobei am Abend mehr Zeit einzuplanen ist. Denn dann gilt es, schädliche Bakterien zu entfernen, die sich den Tag über, auf und zwischen den Zähnen angesammelt haben.
Zähneputzen: Harte Zahnbürsten sind mit Vorsicht zu genießen
Fürs tägliche Schrubben gibt es weiche, mittelharte und harte Zahnbürsten. Welche die richtige ist, ist von Person zu Person unterschiedlich. Bei harten Bürsten sollte man eher vorsichtig sein, sagt Dirk Kropp, Geschäftsführer der Initiative ProDente in Köln. Diese können bei Personen mit empfindlichen Zähnen und Zahnfleisch auch zu Schäden führen.
Bei weichen Bürsten nutzen die Borsten schneller ab, weshalb sie öfter ausgewechselt werden müssen. "Patienten sollten ihren Zahnarzt fragen, welche Bürste für sie ideal ist", erklärt Prof. Dietmar Oesterreich, Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) in Berlin. Von Vorteil kann auch eine elektrische Zahnbürste sein, da sie eine effektive Reinigung erleichtert.
Interdentalbürste ist gründlicher als Zahnseide
Besonders wichtig ist es laut Oesterreich, die Räume zwischen den Zähnen gründlich zu reinigen. Denn gerade dort siedeln sich viele krankmachende Keime an. Um sie zu beseitigen, kann man neben der regulären Zahnbürste eine Interdentalbürste nutzen.
"Diese reinigt bei offenen Zahnzwischenräumen gründlicher als Zahnseide", so Oesterreich. Interdentalbürsten gibt es in verschiedenen Größen. Auch hier sollten Patienten ihren Zahnarzt um Rat bitten. Das gilt auch für die Frage nach der richtigen Technik.
Generell gilt: "Die eine Technik, die für jeden optimal ist, gibt es nicht", sagt Kropp. Wichtig ist, dass man sich für jeden einzelnen Zahn Zeit nimmt und alle Flächen reinigt.
Zähneputzen mit Rütteltechnik
Joachim Hüttmann favorisiert die sogenannte Rütteltechnik. Dabei setzen Zähneputzer die Bürste im 45-Grad-Winkel am Zahnfleischrand auf und rütteln sie leicht.
"Dadurch lockern sich auch die Zahnbeläge am Zahnfleischsaum", erklärt Hüttmann, Mitglied im Landesvorstand Schleswig-Holstein des Freien Verbands Deutscher Zahnärzte (FVDZ). Die Bürste wandert nun bei sanftem Druck vom Zahnfleisch in Richtung Zähne, also von rot zu weiß.
Besonders wichtig ist ein systematisches Vorgehen, unabhängig von der Technik. "Am besten wie bei den Hausaufgaben: Erst die schwierigen Stellen, das sind im Unterkiefer die Innenseiten und im Oberkiefer die Außenseiten. Zum Schluss die Kauflächen", so Hüttmann.
Was ist der Unterschied zwischen Mundspülung und Mundwasser?
Und was ist mit Mundspülungen? Zu unterscheiden ist zwischen medizinischen Mundspüllösungen und Mundwässern. Mundwässer locken auf der Verpackung mit Hilfe bei Zahnfleischerkrankungen oder Kariesverhütung. "Wissenschaftlich erwiesen sind diese Effekte aber nicht", sagt Oesterreich.
Anders verhält es sich bei den medizinischen Mundspüllösungen. Hierbei handelt es sich meist um apothekenpflichtige Arzneimittel. "Sie enthalten einen bakterienreduzierenden Wirkstoff", erklärt Oesterreich.
Eingesetzt werden sie etwa im Rahmen einer Parodontitis-Behandlung oder nach einer Operation. "Für eine Daueranwendung sind medizinische Mundspüllösungen aber nicht geeignet", so Oesterreich.
Zweimal am Tag die Zähne putzen, fluoridhaltige Zahnpasta nutzen, die Zwischenräume reinigen und Bakterien am Zungengrund entfernen - wer so vorgeht, tut viel, damit die Zähne gesund bleiben. Die Kontrolluntersuchung beim Zahnarzt erspart man sich so aber nicht. (tae/dpa)
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