(sist) - Die Verbraucherzentrale Bayern warnt vor Weichmachern in Konservendosen. Eine Anbieterumfrage der Organisation ergab, dass viele Hersteller die umstrittene Chemikalie Bisphenol A (BPA) in ihren Verpackungen verwenden.
Die Innenbeschichtung von Konservendosen schützt Lebensmittel vor Kontakt mit dem umgebenden Metall. Leider ist diese Beschichtung ebenfalls bedenklich, weil darin oft BPA enthalten ist. Das bestätigt eine Umfrage der Verbraucherzentrale Bayern: Sie befragte willkürlich ausgewählte Anbieter zu einem ihrer Konservenprodukte. Von 18 Herstellern, die zu einer Antwort bereit waren, verwenden lediglich zwei Anbieter kein BPA in der Innenbeschichtung; einer verwendet BPA in der Beschichtung des Deckels, nicht aber in der Dose. Der Rest greift auf die Chemikalie zurück.
Das Problem: Nahrungsmittel können die hormonell wirkende Substanz aufnehmen - vor allem, wenn der Inhalt mitsamt Dose erhitzt wird - und somit in den Körper transportieren. Dort wirkt BPA ähnlich wie Östrogen. Zwar bewerten Studien die Gefährlichkeit unterschiedlich, als mögliche Auswirkungen gelten aber Zeugungsunfähigkeit, ein gesteigertes Risiko für Brust- und Prostatakrebs, Übergewicht, Diabetes und Veränderungen des Nervensystems. Vor allem Säuglinge und Kleinkinder seien nach Angaben der Verbraucherzentrale Bayern gefährdet, weil ihr Stoffwechsel BPA nicht ausreichend abbauen kann.
Einige der befragten Anbieter gaben an, nach Alternativen zu suchen. Verboten ist BPA in Lebensmittelverpackungen jedoch nicht: Laut EU-Verordnung gilt ein Grenzwert von 0,6 Milligramm, die ein Kilo Lebensmittel aufnehmen darf. Aber: "Der Grenzwert selbst ist ja in der Diskussion. Man kann nicht davon ausgehen, dass es nicht gesundheitsgefährdend ist", sagte Daniela Krehl von der Verbraucherzentrale Bayern im Gespräch mit dem Bayerischen Rundfunk.
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