Die Pilzsaison ist in vollem Gange und treibt viele Sammler in die Natur. Der Grüne Knollenblätterpilz sollte dabei allerdings nicht im Körbchen landen. Er ist giftig und sein Verzehr kann tödlich enden.

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Champignons, Steinpilze, Pfifferlinge: Die Herbstmonate laden zum Sammeln von Pilzen ein. Aber auch dieses Jahr ist Vorsicht geboten: Denn Sorten wie der Grüne Knollenblätterpilz (Amanita phalloides) sind giftig und leicht mit Speisepilzen zu verwechseln.

Die Deutsche Leberstiftung verweist darauf, dass der Grüne Knollenblätterpilz für rund 90 Prozent der Todesfälle durch Pilzvergiftungen verantwortlich ist. Somit gilt er als einer der giftigsten Pilze, die in Europa zu finden sind. Der Verzehr kann zu schweren Leberschäden bis hin zum Tod führen.

Wie Sie den Grünen Knollenblätterpilz erkennen

Die Grünen Knollenblätterpilze sind von August bis Oktober in Laub- und Laubmischwäldern oder in Parks oft unter Eichen und Buchen zu finden. Der grüne, grün-gelbe oder weiße Pilz hat einen drei bis 15 Zentimeter breiten Hut, der glockig bis schirmartig aussieht. Der Stiel ist bis zu fünfzehn Zentimeter lang und etwa zwei Zentimeter dick. An seinem Ende befindet sich eine charakteristische knollige Verdickung, welche namensgebend für den Grünen Knollenblätterpilz ist. Sie können dies beim Pilze sammeln leicht prüfen, indem Sie umgebendes Laub und Erde zur Seite schieben, eine etwaige Knolle lässt sich dann in der Regel bereits erkennen.

Grüne Knollenblätterpilz
Der Grüne Knollenblätterpilz (Amanita phalloides). © picture alliance/dpa/Rainer Wald

An der Unterseite des Stiels befinden sich zudem weiße Lamellen. Ein weiteres auffälliges Merkmal ist außerdem der Geruch: Er erinnert an Kunsthonig oder eine süße Invertzuckercreme.

Wegen seines Aussehens wird der Grüne Knollenblätterpilz oft mit essbaren Pilzen wie dem grün gefärbten Frauentäubling oder Champignons verwechselt, wie der Naturschutzbund warnt.

Vergiftung ähnelt Magen-Darm-Infektion

Das Heimtückische am Grünen Knollenblätterpilz: Erst Stunden nach dem Verzehr wirkt sein Gift (Amatoxine), wenn es bereits im ganzen Körper aufgenommen ist. Besonders gefährlich sind diese Gifte für Kinder und ältere Menschen.

Betroffene könnten womöglich erst eine Magen-Darm-Infektion vermuten, denn zu den ersten Beschwerden zählen Magenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Ein bis zwei Tage darauf ist die Leber geschädigt, es kann außerdem zu Blutgerinnungs- und Nierenfunktionsstörungen kommen.

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"Im schlimmsten Fall stellt die Leber ihre Funktion ein, sodass nur noch eine Lebertransplantation das Leben der Patienten retten kann", sagt Markus Cornberg, stellvertretender Direktor der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie, Infektiologie und Endokrinologie.

Was im Notfall zu tun ist

Schon bei den ersten Anzeichen einer Vergiftung ist schnelle medizinische Hilfe gefragt: Dann sollte man sofort den Notarzt rufen oder ein Giftinformationszentrum kontaktieren. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit stellt auf seiner Webseite eine Liste mit den entsprechenden Giftnotrufen bereit.

Bei einem Verdacht auf eine Pilzvergiftung sollte man deshalb sofort den Notdienst rufen und nicht erst eigene Behandlungsversuche oder Hausmittel anwenden. Ein Tipp der Medizinische Hochschule Hannover (MHH): Um die Diagnose zu erleichtern, sollten Pilzreste und Erbrochenes aufgehoben werden.

Immer auf Nummer Sicher gehen

Um sich vor einer Pilzvergiftung zu schützen, sollte man sich im Voraus gründlich über Pilzarten informieren - und sich bei ihrer Bestimmung nicht allein auf Apps oder Bücher verlassen, warnt die Deutsche Leberstiftung. Auch wenn Pilze von Maden oder Schnecken befallen sind, bedeutet das nicht, dass sie ungiftig sind.

Im Zweifel gilt: Lieber eine Expertin oder einen Experten zurate ziehen. So gibt es sogenannte Pilzsachverständige, die die Funde begutachten und grünes Licht für den Verzehr geben. Auf der Webseite der Deutschen Gesellschaft für Mykologie kann man danach suchen. Der sicherste Weg, Pilze zu genießen, ist jedoch, sie im Handel zu kaufen.

Die Informationen in diesem Artikel ersetzen keine persönliche Beratung und Behandlung durch eine Ärztin oder einen Arzt.

Verwendete Quellen:

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