- Wer den Begriff Yoga hört, hat sofort Positionen wie den Baum oder den herabschauenden Hund vor Augen.
- Kein Wunder, denn die Übungen aus dem Hatha Yoga sind die Grundlage für die meisten bekannten Yoga-Stile.
- Woher Hatha Yoga kommt und was die Geschichte dahinter ist.
Hatha Yoga: Was ist das?
Wer schon einmal eine Yoga-Stunde besucht hat, durfte bereits erste Erfahrungen mit Hatha Yoga sammeln. Denn Hatha Yoga ist sozusagen die Mutter der meisten Yoga-Stile, die in der westlichen Welt praktiziert werden.
Die Silbe "Ha" heißt übersetzt Sonne, "Tha" bedeutet Mond - zwei Gegensätze, die sich ergänzen. Die Bedeutung von Hatha lässt sich jedoch am besten mit "kraftvoll, bewusst" beschreiben. Ziel des kraftvollen und bewussten Ausführens der Asanas ist es, Körper und Geist zu stärken und die Energien zum Fließen zu bringen. Die tiefe Atmung unterstützt der Yoga-Philosophie zufolge den Energiefluss durch die sieben Chakren.
Seinen Ursprung hat Hatha Yoga als Teil der alten indischen Yoga-Tradition. In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts wurden die Grundlagen der körperlichen Übungen von Swatmarama in einem Schriftstück, der sogenannten Hatha Yoga Pradipika, festgehalten.
Mit der Zeit entwickelte sich daraus jedoch ein eigener Yoga-Stil, der die Basis für die bekannten Yoga-Formen wie Ashtanga, Vinyasa, Iyengar oder Yin Yoga bildet. Ob gehaltene Asanas oder im Flow - die Übungen des Hatha sind das, was wir heutzutage unter dem Begriff Yoga verstehen.
Wer eine Hatha-Yoga-Stunde besucht, kann in der Regel eine eher langsame Yoga-Praxis inklusive Atemübungen und Meditation erwarten, bei der viel Wert auf die exakte Ausrichtung der Positionen gelegt wird.
Der Unterschied zu Ashtanga, Vinyasa und anderen dynamischen Yoga-Stilen: Die Asanas werden überwiegend einzeln geübt, nicht im Flow. Deshalb eignet sich Hatha Yoga hervorragend für Einsteiger.
Die Wirkung von Hatha Yoga auf die Gesundheit ist sogar wissenschaftlich belegt. Unter anderem ist es gut
- gegen Stress
- für besseren Schlaf
- gegen Bluthochdruck
- gegen Depressionen
- zur Stärkung der Muskeln
- für mehr Flexibilität
- zur Dehnung der Faszien
- gegen Verspannungen in Nacken und Schultern
- gegen Rückenschmerzen
Was Sie für eine Hatha-Yoga-Stunde brauchen: eine Matte und bequeme Kleidung. Um in der Endentspannung nicht abzukühlen, ist zusätzlich warme Kleidung oder eine Decke ratsam. Manche Lehrer arbeiten mit Hilfsmitteln wie Yoga-Klötzen oder Yoga-Gurt.
Für wen eignet sich Hatha Yoga?
Für Anfänger ist Hatha Yoga hervorragend geeignet, denn hier werden die Haltungen genau angeleitet und erklärt. Eine Hatha-Yoga-Stunde läuft eher langsam ab, die Positionen werden Schritt für Schritt umgesetzt und perfektioniert. Frauen können in der Schwangerschaft ebenfalls Hatha Yoga üben.
Gezielte Asanas, Atmung und Meditation bereiten auf die Geburt vor. Sogar Menschen mit Arthrose, Rheuma oder anderen Gelenkbeschwerden finden im Hatha Yoga unter Anleitung eines geschulten Lehrers eine Möglichkeit, die Beschwerden zu lindern und die Muskulatur zu kräftigen. Hatha Yoga kann übrigens wunderbar zu Hause geübt werden.
Im Gegensatz zu dynamischen Yoga-Stilen steht beim Hatha die Entspannung im Vordergrund. Einsteiger können sich sanft mit den Asanas vertraut machen und ihren Gleichgewichtssinn verbessern. Die Kombination aus körperlichen Übungen, Atemübungen und Meditation bringt Körper und Geist in Balance. Zum Abnehmen ist Hatha Yoga bei einem Kalorienverbrauch von etwa 200 kcal in der Stunde jedoch eher nicht geeignet.
Die Stunden, die in Yoga-Studios angeboten werden, unterscheiden sich in der Intensität, mit der die Asanas ausgeführt werden. Manche Lehrer legen mehr Wert auf Entspannung, andere halten die Positionen länger, um die Muskelkraft zu fordern.
Hier gilt: ausprobieren und die richtige Stunde für die eigenen Bedürfnisse finden. Wem Hatha Yoga nicht anstrengend genug ist, der kann auf einen dynamischeren Stil umsteigen. Die erlernten Grundlagen der Hatha Stunde sind für alle anderen Yoga-Formen von Vorteil.
Welche Asanas sind bekannt für Hatha Yoga?
Im Hatha Yoga werden viele der Grundstellungen einzeln geübt, sowohl im Sitzen als auch im Stehen und Liegen. Zu den klassischen Figuren des Hatha Yoga gehören unter anderem:
- herabschauender Hund
- Baum
- Katze
- Kuh
- Krähe
- Lotus-Sitz
- Drehsitz
- Fisch
- Bogen
- Kranich
- Kopfstand
- Schulterbrücke
Eine der bekanntesten Hatha Yoga Flow-Übungen ist der Sonnengruß (Surya Namaskar), der Ihnen bei fast jeder Yoga-Form begegnet. Der Sonnengruß verbindet zwölf Stellungen zu einer fließenden Bewegung, die in folgender Reihenfolge ausgeführt werden:
- Tadasana (Berghaltung)
- Urdhva Hastasana (Einatmung mit Armen nach oben)
- Uttanasana (stehende Vorbeuge)
- Ardha Uttanasana (halbe Vorbeuge)
- Adho Mukha Svanasana (herabschauender Hund)
- Plank (Brettposition)
- Bhujangasana (Kobra)
- Adho Mukha Svanasana (herabschauender Hund)
- Ardha Uttanasana (halbe Vorbeuge)
- Uttanasana (stehende Vorbeuge)
- Urdhva Hastasana (Einatmung mit Armen nach oben)
- Tadasana (Berghaltung)
Diese Abfolge gilt als Basis, die variiert werden kann. Anfänger üben erst eine einfache Variante des Sonnengrußes, um sich an die richtige Reihenfolge der Bewegungen und die Atmung zu gewöhnen.
Fortgeschrittene führen eine anspruchsvollere Reihenfolge mit dynamischerem Atemfluss aus.
Verwendete Quellen:
- Asanayoga: "Hatha Yoga"
- Yogabasics: "Anleitung für Yoga Anfänger"
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