Ingwer hilft den Immunzellen dank des Scharfstoffs Gingerol dabei, die Abwehrkräfte zu stärken. In einer Studie fand ein Forschungsteam heraus, wie viel Ingwertee wir dafür trinken sollten.

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Ingwer gilt quasi als magische Knolle. Viele greifen zum natürlichen Heilmittel, das anti-entzündlich, abschwellend und schmerzlindernd wirken soll. Und immer mehr Menschen schwören auf die gesunde, scharfe Knolle: Laut dem Statistischen Bundesamt wurden im Jahr 2021 knapp 31.600 Tonnen Ingwerwurzeln nach Deutschland eingeführt – 31 Prozent mehr als noch im Jahr zuvor.

Wie viel Ingwer wir zu uns nehmen sollten, damit die Knolle tatsächlich einen Effekt auf unsere Gesundheit hat, zeigt eine neue Studie. Diese führte ein Forschungsteam des Leibniz-Instituts für Lebensmittel-Systembiologie an der Technischen Universität München durch. Die Ergebnisse wurden nun publiziert.

Scharfstoff Gingerol hilft den Abwehrzellen dabei, Bakterien abzuwehren

Etwa 30 bis 60 Minuten, nachdem Probanden einen Liter Ingwertee getrunken hatten, gelangten signifikante Mengen von Ingwerscharfstoffen ins Blut, allen voran der Scharfstoff Gingerol. Seine Werte lagen bei einer Plasmakonzentration von etwa 7 bis 17 Mikrogramm pro Liter.

Weiter fand das Team heraus, dass Gingerol sich auf die Immunzellen auswirkt, da weiße Blutkörperchen über einen Rezeptor für diesen Scharfstoff verfügen. Deshalb hilft der Konsum von Ingwer dabei, eindringende Bakterien abzuwehren. Schon kleine Mengen – knapp 15 Mikrogramm Gingerol pro Liter – reichen laut der Studie aus, die Abwehrzellen in Alarmbereitschaft zu versetzen.

"So reagierten die stimulierten Zellen im Vergleich zu Kontrollzellen um etwa 30 Prozent stärker auf ein Peptid, das eine bakterielle Infektion simuliert", berichtet das Forschungsteam in einer Pressemeldung.

Ein Liter Ingwertee beeinflusst Aktivität von Immunzellen

Erstautorin Gaby Andersen vom Leibniz-LSB@TUM sagt: "Damit stützen unsere Ergebnisse die Annahme, dass der Konsum üblicher Ingwermengen ausreichen kann, zelluläre Antworten des Immunsystems zu modulieren." Die notwendigen Konzentrationen ließen sich mit einem Liter Ingwertee erzielen.

Den Ingwertee tranken die Testpersonen für die Studie innerhalb von 20 Minuten auf nüchternen Magen. Für den Tee verwendete das Forschungsteam 100 Gramm geschälte und zerkleinerte chinesische Ingwerknolle und einen Liter Wasser.

Verwendete Quellen:

  • Pressemeldung des Leibniz-Instituts für Lebensmittel-Systembiologie "Scharfstoff aus Ingwer versetzt Immunzellen in erhöhte Alarmbereitschaft"
  • onlinelibrary.wiley.com: Research-Artikel "[6]-Gingerol Facilitates CXCL8 Secretion and ROSProduction in Primary Human Neutrophils by Targeting theTRPV1 Channel"
  • destatis.de: "31 600 Tonnen Ingwer im Jahr 2021 importiert – fast vier Mal so viel wie 2012"
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