Ein neues Internetportal soll Patienten oder Angehörigen die Möglichkeit bieten, sowohl schlechte als auch gute Fälle in Arztpraxen oder Kliniken online zu melden. So funktioniert das Konzept.

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Um Schwachstellen und Fehler im medizinischen Gesundheitswesen besser ausfindig zu machen und künftig mehr zu vermeiden, ist das neue Internetportal "Mehr Patientensicherheit" ins Leben gerufen worden. Der Verband der Ersatzkassen (vdek) möchte damit allen gesetzlich Versicherten und deren Angehörigen die Möglichkeit bieten, online Fälle zu melden, die besonders schlecht oder auch besonders gut verlaufen sind.

Doch wie funktioniert das? Und was passiert mit den gemeldeten Fällen?

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Wie meldet man online einen Fall?

Um einen guten oder schlechten Fall zu melden, begibt man sich auf die Startseite von "Mehr Patientensicherheit". Dort geht man auf den Reiter "Fälle melden" und folgt den einzelnen Schritten. Sowohl Patienten als auch Angehörige können hier Situationen melden.

Zunächst gibt man an, welche Gesundheitseinrichtung an dem Vorfall beteiligt war, also beispielsweise "Krankenhaus" oder "Rehaeinrichtung". Anschließend beschreibt man den Fall und gibt an, was schlecht oder gut gelaufen ist.

Dann müssen noch einige persönliche Daten, wie etwa Alter oder Geschlecht, angegeben werden, bevor Betroffene die Meldung abschicken können. Der Eintrag bleibt laut der Website anonym und wird vertraulich behandelt.

Ein Fall kann im Nachhinein allerdings nicht noch einmal bearbeitet oder ergänzt werden. Der vdek empfiehlt deshalb, vor dem Absenden noch einmal alle Angaben genau zu prüfen. Die Fälle werden von der Deutschen Gesellschaft für Patientensicherheit analysiert und aufbereitet.

Kann man die Fälle von anderen lesen?

Über den Reiter "Fälle lesen" kann man auch die veröffentlichten Einträge von anderen Personen lesen. Zudem ist auf dem Portal noch die Rubrik "Fall des Monats" zu finden, wo beispielsweise typische aber auch außergewöhnliche Situationen detailliert nachzulesen sind.

Was ist der Zweck der Seite "Mehr Patientensicherheit"?

Das Portal soll es Patienten sowie Angehörigen ermöglichen, ihre Erfahrungen mit medizinischer Versorgung zu teilen und Empfehlungen für Ärzte, Krankenhäuser und andere Gesundheitseinrichtungen auszutauschen und damit zur "Optimierung der Gesundheitsversorgung" beizutragen.

Damit soll das Vertrauen in das Gesundheitssystem gefördert werden. Sinn und Zweck des Onlineportals ist es zudem, "die Patientensicherheit zu verbessern und künftige Fehler zu vermeiden", wie es auf der Seite heißt.

Wer ist für das Portal zuständig?

Das Projekt wurde von der Deutschen Gesellschaft für Patientensicherheit entwickelt. Der vdek ist für das Portal zuständig. Zu dem Verband gehören auch Barmer, die DAK Gesundheit, die Techniker Krankenkasse (TK), die Kaufmännische Krankenkasse (KKH), die Handelskrankenkasse (hkk) und die Hanseatische Krankenhasse (HEK). Aktuell ist das Pilotprojekt für etwa zwei Jahre, also bis Ende 2025, angelegt.  © 1&1 Mail & Media/spot on news

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