Iyengar Yoga fördert die Gesundheit, indem es die Durchblutung anregt, den Sauerstofftransport erhöht und Gelenke und Muskeln kräftigt. Was Sie dafür alles brauchen und welche Wirkung die Übungen haben.
B.K.S. Iyengar war einer der ersten indischen Yoga-Meister, der seinen nach ihm benannten Stil weltweit bekannt machte. Lange gehaltene Asanas, die durch Hilfsmittel unterstützt werden, sind die Grundlage des Iyengar Yoga, das ziemlich anstrengend sein kann.
Was ist Iyengar Yoga?
Der Yoga-Stil ist nach seinem Begründer Bellur Krishnamachar Sundararaja Iyengar benannt, der besonders großen Wert auf Genauigkeit legte. Die Asanas leiten sich aus dem klassischen Hatha Yoga ab, werden im Iyengar Yoga jedoch kraftvoller und präziser ausgeführt.
Dazu entwickelte B.K.S. Iyengar spezielle "Props", also Hilfsmittel, mit denen der Yogi die Wirkung der Haltungen intensivieren kann. Denn je präziser die Asanas ausgeführt werden, umso konzentrierter arbeitet der Yogi mit seinem eigenen Körper. Die Ausrichtung der Körperpartien wird in einer Iyengar-Yoga-Stunde vom Lehrer korrigiert.
Die Geschichte des Iyengar Yogas
Die Geschichte hinter dem fordernden Yoga-Stil ist eng mit seinem Begründer verbunden. B.K.S. Iyengar war in seiner Kindheit sehr schwächlich, da er unter vielen Krankheiten litt.
Durch Yoga, das er ab dem 15. Lebensjahr praktizierte, konnte er seine Krankheiten heilen und seinen Gesundheitszustand stark verbessern. In den 1960er Jahren machte er schließlich seinen eigenen Yoga-Stil populär. Sein 1966 veröffentlichtes Buch "Licht auf Yoga", in dem er seine jahrzehntelange Erfahrung mit der Erforschung von Asanas und deren Wirkung auf den Körper beschreibt, vermittelt auch heute noch Yoga-Lehrern auf der ganzen Welt die Grundlagen des Yoga.
Iyengar war einer der ersten Gurus, die Yoga in der westlichen Welt bekannt gemacht haben. Noch heute zählt Iyengar Yoga weltweit zu den beliebtesten Yoga-Formen.
Für wen eignet sich Iyengar Yoga?
Anfänger können sich durch Iyengar Yoga mit den typischen Yoga-Asanas vertraut machen und lernen die korrekte Ausführung. Der Stil eignet sich für alle Altersklassen, denn dank der Hilfsmittel können auch ältere Menschen leichter in die Positionen kommen und am eigenen Körper arbeiten.
Sogar Menschen mit chronischen Erkrankungen oder Verletzungen können unter professioneller Anleitung von Iyengar Yoga profitieren. Die therapeutische Wirkung der Übungen soll jedem zugutekommen, bis ins hohe Alter. Dafür ist Iyengar selbst das beste Beispiel, denn der 1918 geborene Yoga-Meister praktizierte und unterrichtete Yoga bis zu seinem Tod 2014.
Mit fortschreitender Praxis werden die Übungen im Iyengar Yoga immer länger gehalten. Das kräftigt die Muskulatur und fördert die Konzentration. Im Gegensatz zum Hatha Yoga, das als entspannter Yoga-Stil gilt, kann eine Iyengar-Yoga-Stunde sehr intensiv sein. Die Konzentration und der Fokus auf den eigenen Körper beruhigen den Geist. Energie, Gelassenheit und Ruhe sind das Ziel der aktiven Yoga-Praxis.
Welches Zubehör brauche ich für Iyengar Yoga?
Im Iyengar Yoga kommen sämtliche Hilfsmittel zum Einsatz - erlaubt ist, was beim Üben der Asanas hilft. Neben einer rutschfesten Yogamatte gehören Klötze und Gurte zum Zubehör.
Manche Asanas werden mit einem Stuhl oder an der Wand geübt. Rückenbänke, Wandseile und Polster ermöglichen ebenfalls eine Vertiefung der Haltungen. Die Hilfsmittel sollen die Wirkung der Asanas verstärken oder die Wahrnehmung des Körpers beim Üben schärfen.
Matte, Klötze, Gurt und Yogadecke gibt es im Handel zu kaufen und gehören zur Basisausstattung eines Iyengar-Yogis. Die weiteren "Props" werden in den Yoga-Studios zur Verfügung gestellt.
Für Anfänger mag der erste Besuch einer Yoga-Stunde angesichts der vielen Geräte und Haltungen befremdlich sein. Doch sie sind tatsächlich bei vielen Übungen eine große Unterstützung und erleichtern Umkehrhaltungen, Dehnungen und Brustkorböffnungen. Iyengar Yoga wird übrigens meist ohne Musik unterrichtet.
Typische Asanas und ihre Wirkung
In einer klassischen Iyengar-Yoga-Stunde werden Stehhaltungen, Vorwärtsbeugen, Rückwärtsbeugen, Drehungen und Umkehrhaltungen geübt. Insgesamt gibt es im Iyengar Yoga über 200 Haltungen und 14 Atemübungen (Pranayama).
Ein wichtiges Element sind regenerative Haltungen, die eine positive Wirkung bei Verletzungen oder chronischen Erkrankungen haben. Viele Asanas werden länger gehalten und mit der Atmung intensiviert, es gibt jedoch auch gewisse Sequenzen. Der Sonnengruß wird jedoch - anders als bei anderen dynamischen Yoga-Stilen - eher selten praktiziert.
Zu den klassischen Iyengar-Yoga-Übungen gehören unter anderem:
- sitzende Vorbeuge
- Schulterstand
- schiefe Ebene
- Berghaltung
- Boot
- Schulterbrücke
- Pflug
- Drehsitz
- Beinstreckung
- Schmetterling
- Winkelsitz
- Halbmond
Iyengar Yoga fördert die Gesundheit, indem es die Durchblutung anregt, durch die Atemübungen den Sauerstofftransport erhöht, die Gelenke und die Muskeln kräftigt. Eine therapeutische Wirkung hat es unter anderem auf:
- Rückenschmerzen
- Verspannungen
- Knieprobleme
- Bluthochdruck
- Schlafprobleme
- Depressionen
- Immunschwäche
- Funktion der Schilddrüse
- mentale Stärke
- Stressabbau
- Balance
- Stärkung der Venen
- Funktion des Gehirns
Iyengar Yoga kann als Ergänzung zu anderen Sportarten ausgeführt werden, um Kraft und Flexibilität zu erhöhen. Das kraftvolle Üben der Asanas kann jedoch auch beim Abnehmen helfen, da alle Muskelgruppen aktiviert und aufgebaut werden.
Verwendete Quellen:
- Yogaeasy: "Iyengar Yoga - Streng in der Ausrichtung"
- Wiki Yoga Vidya:"Iyengar Yoga"
- Asanayoga: "Iyengar Yoga"
- FitforFun: "Iyengar Yoga: Präzise und strukturiert – das Yoga mit Hilfsmitteln"
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