Nachdem die Radiomoderatorin Stefanie Tücking am Wochenende überraschend verstorben ist, hat nun der SWR die Todesursache bekannt gegeben. Demnach starb die 56-Jährige an einer Lungenembolie. Was genau ist das? Und wie kann man vorbeugen?
Für Familie, Freunde und Fans war es ein Schock: Die Moderatorin Stefanie Tücking verstarb am 1. Dezember völlig überraschend im Alter von nur 56 Jahren.
Am Donnerstag teilte ihr Arbeitgeber, der Südwestrundfunk (SWR), in einer Pressemitteilung mit, dass Tücking an einer Lungenembolie gestorben ist. Der Sender beruft sich dabei auf die Obduktionsergebnisse der Staatsanwaltschaft Baden-Baden.
Was genau ist eine Lungenembolie?
Eine Lungenembolie entsteht, wenn ein Blutgefäß in der Lunge verstopft ist. Das geschieht in den meisten Fällen durch einen sogenannten Thrombus.
Ein solcher Blutpfropf bildet sich häufig im Bein oder in der Hüfte und gelangt von dort in die Pulmonalarterie, die große Schlagader der Lunge. Von dort verästelt sich die Arterie immer weiter, der Durchmesser der Gefäße nimmt kontinuierlich ab.
Je größer der Thrombus ist, desto größer ist auch das Gefäß, das er blockiert – und desto großflächiger ist das Areal des Organs, das nicht mehr durchblutet werden kann.
Ist nur ein kleines Blutgefäß verstopft, so können nur leichte Beschwerden auftreten. Verschließt der Thrombus hingegen ein großes Gefäß, besteht Lebensgefahr.
Wie bekommt man eine Lungenembolie?
Es gibt drei Risikofaktoren, die die Entstehung von Thromben und damit einer Lungenembolie begünstigen:
- Ein verlangsamter Blutfluss, z.B. durch Bewegungsmangel.
- Veränderungen der Innenwand der Blutgefäße, z.B. durch Verletzungen oder Entzündungen.
- Eine erhöhte Gerinnungsneigung des Blutes, z.B. durch Erkrankungen, Medikamente oder eine Schwangerschaft.
Mit steigendem Lebensalter nimmt auch die Thrombose-Gefahr zu. Auch starkes Übergewicht und familiäre Veranlagung können die Entstehung begünstigen.
Welche Symptome verursacht eine Lungenembolie?
Es gibt Anzeichen, jedoch sind diese nicht immer eindeutig - sie reichen von leichten Brustschmerzen bis zu völligem Kreislaufstillstand.
Wie heftig die Symptome ausfallen, hängt von der Größe des blockierten Lungengefäßes ab (siehe oben).
Mögliche Anzeichen sind:
- Atemnot
- Schmerzen beim Atmen
- Herzrasen
- Bewusstlosigkeit
Kann eine Lungenembolie behandelt werden?
Ja, jedoch muss die Diagnose möglichst schnell feststehen, um zügig im Krankenhaus behandelt werden können. Beim kleinsten Verdacht auf eine Lungenembolie sollte sofort der Notarzt gerufen werden.
Je nachdem, welche Symptome vorliegen, verabreicht der Arzt Schmerz- oder Beruhigungsmittel oder Medikamente, die den Kreislauf stabilisieren. Oftmals wird auch schon mit einer Behandlung mit dem Wirkstoff Heparin begonnen, einem Gerinnungshemmer. In besonders schweren Fällen muss der Betroffene künstlich beatmet oder sogar wiederbelebt werden.
Bei der weiteren Behandlung im Krankenhaus kommen verschiedene Therapien in Betracht, zum Beispiel die Fibrinolyse, bei der der Thrombus aufgelöst wird, oder eine Katheter-Behandlung. Dabei wird der Blutpfropf mechanisch zerkleinert.
Wie kann man vorbeugen?
Achten Sie auf ausreichend Bewegung, um ihre Venen fit zu halten. Muskelbewegung hilft den Venen dabei, das Blut aus den Beinen gegen die Schwerkraft nach oben zu transportieren.
Wenn dies nicht möglich ist, zum Beispiel bei Erkrankungen mit Bettlägerigkeit, kann in Absprache mit dem Arzt die Einnahme von Gerinnungshemmern sinnvoll sein.
Übergewichtige Personen sollten versuchen, ihr Gewicht zu reduzieren, das kann die Thrombose-Gefahr deutlich senken. Auch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist wichtig. Insbesondere wenn Sie lange Sitzen müssen, etwa während einer Flugreise, sollten Sie viel trinken. Spezielle Übungen für die Venen, die auch im Sitzen ausgeführt werden können, können der Entstehung von Thrombosen vorbeugen. (jwo)
Verwendete Quellen:
- Apotheken Umschau: "Lungenembolie: Symptome, Ursachen, Behandlung"
- Homepage der Frankfurter Rotkreuz-Kliniken
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