Rapper Sido ist seit Jahren süchtig nach Nasenspray und versucht sich nun an einem Entzug. Wie gefährlich sind die Sprays wirklich? Die wichtigsten Antworten.

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Musiker Sido ist seit 15 Jahren süchtig nach Nasenspray, doch damit soll nun Schluss sein. Er wagt den Entzug. Wie kann es überhaupt zu einer Abhängigkeit kommen und was passiert dann im Körper? Das erklärt Ursula Sellerberg von der Bundesapothekerkammer.

Nasenspray hat keine berauschende Wirkung - anders als Alkohol und andere Drogen, die süchtig machen können. Allerdings besteht die Gefahr einer körperlichen Abhängigkeit. Das gilt für alle Nasensprays mit gefäßzusammenziehender, also abschwellender Wirkung.

Mittel sorgen dafür, dass die Nase bei Schnupfen wieder frei wird

Sie sorgen bei akutem Schnupfen dafür, dass die Nase wieder frei wird. Das ist erst einmal positiv - nach fünf bis sieben Tagen tritt allerdings ein Gewöhnungseffekt ein. Die Schleimhäute schwellen dann ohne Nasenspray gar nicht mehr ab.

Und das hat negative Folgen. Denn erstens kann der permanente Einsatz von Nasenspray die Schleimhaut schädigen, zweitens droht der Verlust der Geruchs- und damit auch der Geschmacksfähigkeit. Um das zu verhindern, sollte man abschwellendes Nasenspray nie länger als fünf bis sieben Tage nehmen.

Sind die Beschwerden noch nicht verschwunden, lässt es sich danach durch andere Sprays ersetzen, mit Kochsalz zum Beispiel: Hier besteht keine Gefahr der Abhängigkeit.

Sido erklärt sein Entzugsprogramm

Diesen Weg geht nun auch Sido. In einem Video erklärt er, dass er nun auf Meersalz-Spray umsattelt, das ihm zum Spülen der Nase empfohlen worden sei. Zudem nutze er eine Nasensalbe gegen das trockene Gefühl in der Nase.

Gleichzeitig gibt es nochmal eine deutliche Warnung an seine Fans, nicht den gleichen Fehler zu begehen, wie er selbst: "Wenn euch die Apotheke sagt, nutzt dieses Nasenspray nicht länger als eine Woche - die haben recht!" (mgb/dpa)

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