Gemüse und Obst sind gesund, keine Frage. Durch kleine Fehler bei der Zubereitung gehen aber wertvolle Vitamine und Nährwerte verloren. Beim Kochen kommt es zum Beispiel auf die richtige Wassermenge an. Die besten Tipps im Überblick.
Mit Vitaminen und anderen Nährstoffen in Lebensmitteln ist es so eine Sache: Sie sind wertvoll, aber hochsensibel. Die falsche Zubereitung kann ihnen daher gefährlich werden.
Beispiel Kochen: Damit sollte man es nicht übertreiben. Denn wasserlösliche Vitamine zum Beispiel gehen dann ins Kochwasser über, das nicht selten später weggekippt wird. Was übrigens ein Fehler ist. "Das nährstoffreiche Kochwasser beispielsweise von Gemüse eignet sich hervorragend etwa für eine Soße", sagt Harald Seitz vom Bundeszentrum für Ernährung.
Neben den wasserlöslichen gibt es auch sogenannte fettlösliche Vitamine. Sie werden durch das Erhitzen in dem Lebensmittel erst losgelöst und sind nur so für den menschlichen Organismus nutzbar.
Sind rohe oder gekochte Tomaten gesünder?
Welche Zubereitungsart ist also die richtige, bei Gemüse zum Beispiel? Sollte man es überhaupt erhitzen?
"Das kommt auf die jeweilige Gemüsesorte an", erklärt die Freiburger Food-Journalistin Dagmar von Cramm. Bei Möhren etwa kann man kaum etwas falsch machen: Rohe Möhren enthalten noch mehr Vitamin C und Ballaststoffe. In gekochten Möhren bleibt dafür das Betacarotin erhalten und ist für den Körper besser verfügbar als aus rohen Möhren.
"Tomaten sind gekocht sogar gesünder als roh", erklärt von Cramm. Und andere Gemüsesorten - viele Kohlsorten und Hülsenfrüchte etwa - gehören immer erst in den Kochtopf, bevor sie genießbar sind. "Grüne Bohnen müssen mindestens zehn Minuten gekocht werden", erklärt Margret Morlo vom Verband für Ernährung und Diätetik (VFED).
Auf die Wassermenge kommt es an
Beim Kochen von Gemüse gilt sonst immer: Möglichst in wenig Flüssigkeit dünsten oder dämpfen. Bei diesen Garmethoden sind die Verluste von Vitaminen und Mineralstoffen niedriger. "Idealerweise wird Gemüse kurz und bissfest gegart", so Seitz.
Obst: So erhalten Sie das Maximum an Vitaminen
Obst gibt es häufig roh - auch da stellen sich aber Zubereitungsfragen. Sollte man einen Apfel zum Beispiel schälen? "Am besten nicht", erklärt von Cramm. Denn gerade die Schale steckt voller Ballaststoffe, die das Verdauungssystem des Essenden stärken.
Auch viele Vitamine sind in der Schale enthalten. Was aber nicht heißt, dass ein geschälter Apfel gar nichts mehr bringt.
Wird Obst - egal welche Sorte - gekocht oder eingekocht, reduzieren sich die Vitamine. "Bis zu 40 Prozent des Vitamin-C- und Betacarotin-Gehaltes gehen verloren", so Morlo.
Wie bereite ich Fisch und Fleisch richtig zu?
Und wie bleiben Nährstoffe in anderen Lebensmitteln? Die können schließlich auch gesund sein. "Da Fische zu den bindegewebsarmen Lebensmitteln gehören, bieten sich zum Schutz der wertvollen Nährstoffe schonende Garmethoden an", erklärt Morlo. Zur Wahl stehen je nach Fisch garziehen in heißem, nicht kochendem Wasser, dämpfen oder dünsten.
In Fleisch stecken zum Beispiel Nährstoffe wie Eiweiß, Eisen, Zink und Vitamine. Garen ist hier ein Muss. "Im rohen Zustand können tierische Produkte wie Huhn oder Fleisch mit krankheitserregenden Keimen behaftet sein", erläutert Morlo.
Also ab mit dem Fleisch in den Topf, in die Pfanne oder auf den Grill - aber zum Schutz der Nährstoffe nicht zu lange. Zunächst sollte das Fleisch bei starker Hitze schnell angegart und dann bei niedrigeren Temperaturen fertig gegart werden.
Auch Reis hat Vitamine
In Kartoffeln - und auch in Nudeln oder Reis - stecken viele B-Vitamine, von denen Haut, Nerven und Stoffwechsel profitieren. Beim Kochen von Reis können diese Vitamine ins Wasser übergehen. "Daher sollte man die Flüssigkeit im Kochtopf so bemessen, dass der Reis sie vollständig aufsaugt", sagt von Cramm.
Das klappt beim Kochen von Nudeln nicht. Dafür lässt sich das Kochwasser aber prima für die Soße verwenden. Bei Kartoffelwasser gilt dagegen: "In den Ausguss damit", so Seitz. Denn das in den Knollen enthaltene Pflanzengift Solanin ist wasserlöslich und hitzestabil. © dpa
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